Stahlbauten der Nachkriegszeit können erst auf den genaueren Blick hin als solche erkannt werden, denn ihre namengebende Stahlstruktur ist oftmals im Gegensatz zu später entstandenen Gebäuden selten sichtbar. Dennoch spielen sie eine bedeutende Rolle im architektonischen Bild der Städte.
Das bauforumstahl widmet sich in Kooperation mit dem daf-Institut der Hochschule Anhalt in Dessau der Forschung und Dokumentation eben jener Bauwerke aus den 50er und 60er Jahren. Die Ausstellung im AiT Architektursalon zeigt beispielhafte Projekte wie etwa das Gerling-Hochhaus in Köln von Helmut Hentrich und Hans Heuser, das Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf von Paul Schneider von Esleben oder die Mensa der TU Dresden aus den 70er Jahren von Ulf Zimmermann.

Gerling-Hochhaus Köln (Bild: Marcus Schwier)
Diese Gebäude sind vielerorts sanierungs- und modernisierungsbedürftig geworden. Doch in ihrem stählernen Tragwerk liegt ein großes, flexibles Potenzial, was oftmals dafürspricht, das Gebäude zu erhalten, statt abzureißen. Während eine technische Runderneuerung in der Regel unumgänglich ist, lohnt eine Sanierung der Tragstruktur. Erste Erkenntnisse zeigen jedoch, dass es kaum standardisierte Bauausführungen in der Nachkriegszeit gab. Alles war geprägt von individuellen Lösungen. Dementsprechend müssen Planer bei heutigen Umbauten immer auf Überraschungen gefasst sein.
Die als „Versteckte Moderne“ titulierten Stahlbauten sind bisher nur selten Themenschwerpunkt bei Architekturhistorikern. Die Ausstellung will dafür Anregung sein.
Sie ist noch bis 11. Januar 2018 in Hamburg zu sehen.
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