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QUELLE, Nürnberg, 2025 (Bild: © Schnepp Renou)
Die Ausstellung von kister scheithauer gross bei AEDES in Berlin rückt das Bauen mit dem Bestand anhand von vier Bauten in den Mittelpunkt 

Den Bestand respektvoll weiterzudenken und mit präzisen architektonischen Eingriffen eine neue Lesart zu schaffen, ist die Haltung von kister scheithauer gross (ksg). Evolving structures präsentiert vier aktuelle Transformationsprojekte des Büros, die für eine zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Herangehensweise an Bestandsarchitektur stehen. Im Mittelpunkt steht das QUELLE-Areal in Nürnberg – ein markantes Zeugnis der Nachkriegsmoderne, entworfen von Ernst Neufert, das derzeitin ein lebendiges Stadtquartier transformiertwird. Ergänzt wird die Ausstellungdurch drei weitere Revitalisierungen: BUBADI und KLEEBLATT, die ehemalige Bundesbahndirektion und das frühere Postverteilzentrum in Wuppertal, sowie in Würzburg die ANATOMIE für das Universitätsklinikum in dem ehemaligen Luitpoldkrankenhaus. Allen Projekten gemein ist der behutsame Umgang mit der Substanz und das Ziel, die Grundstrukturen als identitätsstiftende Elemente zu erhalten.

Die Ausstellung evolving structures vereint vier Revitalisierungen von aus der Funktion gefallenen Bauten verschiedener historischer Epochen und unterschiedlicher Typologien. In der Auseinandersetzung mit den Restriktionen, die der Bestand mitbringt – ebenso wie mit den Anforderungen der Denkmalpflege – gilt es, die bestehende Substanz aus sich selbst heraus weiterzuentwickeln. So können die Bauwerke ihre mit der Zeit verblasste Präsenz zurückgewinnen und belebt auf ihre Umgebung ausstrahlen. Aus jedemd er vier Projekte der Ausstellung hat ksg eine These zur nachhaltigen Transformation formuliert, die die spezifische Maßnahme an der bestehenden Struktur beschreibt – den architektonischen Schlüssel, der eine neue Aktivierung des Bestands ermöglicht. Alle präsentierten Projekte befinden sich derzeit im Umbau. Dies erlaubt es, die Prozesse und die Haltung von kister scheithauer gross im Umgang mit Bestandsstrukturen anschaulich zu vermitteln.

Ausstellung

evolving structures präsentiert die Haltung von ksg nicht nur in den Projekten selbst, sondern auch in der Ausstellungsarchitektur, die sich auf die prägenden Eigenschaften der Projekte bezieht. Eine abstrahierte Struktur aus Stützen und Streben des Quelle-Projektes und ergänzt durch Details der anderen Bautenlassen die Bestandsbauten körperlich im Raum erfahrbar werden. Fotoessays der Baustellen unterstützen diese atmosphärische Erfahrung. Schnittmodelle erklären im Detail, wie der Baubestand transformiert und neue Nutzungen ermöglicht werden. 

Projekte

Die Ausstellung präsentiert vier aktuelle Transformationsprojekte von ksg

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BUBADI, Wuppertal, 2025 (Bilder: © Schnepp Renou)

BUBADI: Bundesbahndirektion, Transformation der ehemaligen Bundesbahndirektion, Wuppertal, 2023-2025

Das klassizistische Gebäude der ehemaligen Bundesbahndirektion prägt Wuppertals Zentrum wie eine moderne „Akropolis“. Mit sensiblen Eingriffen wurde es zum offenen Stadthausfür die Verwaltung der Stadt Wuppertal und die lokale Universitätumgebaut: Das Staffelgeschoss neu interpretiert, Innenhöfe begrünt überdacht, historische Strukturen inszeniert. Alt und Neu verbinden sich zu einer spannenden architektonischen Transformation.

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QUELLE, Nürnberg, 2025 (Bilder: © Schnepp Renou)

QUELLE: Transformation des ehemaligen Quelle-Areals, Nürnberg, 2021-2026

Das ehemalige Quelle-Versandhaus von Ernst Neufert, einst Symbol des Nachkriegsaufbaus, wird heute behutsam transformiert. Trotz massiver Tiefe und fehlender Belichtung bleibt die markante Ziegelfassade erhalten. Neue Innenhöfe ermöglichen vielfältige Nutzungen –von Wohnen bis Hotel –und machen das ikonische Gebäude wieder lebendig.

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KLEEBLATT, Wuppertal, 2025 (Bilder: © Schnepp Renou)

KLEEBLATT: Transformation des ehemaligen Postverteilzentrums, Wuppertal, in Planung seit 2024

Der massive Bau an der Bahnstrecke Köln–Berlin wird zum lebendigen Quartier zum Forschen, Lehren, Wohnen und Lebenumgebaut: flexible Grundrisse, rote Minimalhäuser auf dem Dach, begrünte Fassaden und eine zentrale Holztreppe im Innenhof. Neue Zugänge und vielfältige Nutzungen machen das einst hermetische Gebäude rund um die Uhr zugänglich und erlebbar.

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ANATOMIE, Würzburg, 2025. (Bilder: © Schnepp Renou)

ANATOMIE: Umwandlung eines ehemaligen Universitätskrankenhauses in ein modernes Anatomisches Institut, Würzburg, 2022-2026

Zwei Flügel des denkmalgeschützten Luitpoldkrankenhauses werden für die Universität Würzburg zum hochmodernen Anatomischen Institut umgebaut. Historische Elemente wie Hörsaal und Treppenhaus bleiben erhalten, während modernste Lüftungs-und Gerätetechnik integriert wird. So entsteht ein einzigartiger Ort, der medizinische Innovation mit architektonischer Tradition eindrucksvoll verbindet.


Ausstellung
kister scheithauer gross, Köln/Leipzig/Berlin
evolving structures
12. Juli – 27. August 2025
Eröffnung
Freitag, 11. Juli 2025, 18:30

Zur Eröffnung sprechen
Hans-Jürgen Commerell & Julia Schlütsmeier-Hage, Aedes, Berlin
Johannes Kister, kister scheithauer gross, Köln/Leipzig/Berlin

Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18-19 10119 Berlin

Öffnungszeiten
Mo 13:00–17:00
Di–Fr 11:00–18:30, Do bis 20:00
So und Feiertage 13:00–17:00
Sa 12. Juli 2025, 13:00–17:00

Weitere Information >>>