In Bedburg entsteht ein Stadtteil, der Maßstäbe setzten will was Mobilität, Versorgungskonzepte, Urbanität und nicht zuletzt Lebensqualität angeht. Die städtebauliche Vision entsteht in enger Zusammenarbeit von Bauherrin und Grundstückseigentümerin SYBAC Solar GmbH, der Stadt Bedburg und ksg.
Das Grundstück war Standort einer Zuckerfabrik, bald sollen hier bis zu 2.500 Menschen wohnen und arbeiten: Das neue Viertel in Bedburg gehört zu den großen Projekten der Stadtentwicklung in Deutschland. Urban, vielgestaltig und zukunftsorientiert soll es werden, geplant von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner Köln/Leipzig.
„Wenn in den nächsten Jahren über die Zukunft des Städtebaus gesprochen wird, wird Bedburg zu nennen sein. Die Entwicklung setzt auf die Qualität der öffentlichen Räume, die Einbeziehung von Natur, materielle und energetische Nachhaltigkeit sowie eine soziale Vielfalt. Hier Maßstäbe zu setzen, ist ein lohnendes Ziel“, so Prof. Johannes Kister.
Im Modell ist es bereits greifbar, das urbane Mischgebiet mit Nahversorgung, Hotel, Kita und Grundschule sowie Seniorenwohnheim und natürlich Büro- und Gewerbeflächen. Das hohe Stadthaus am zentralen Platz steht für den städtischen Charakter des neuen Viertels, ebenso die Wohnbebauung, die auf die unterschiedlichsten Typologien setzt, vom sozialen Wohnungsbau über Reihenhäuser bis zur Stadtvilla. Dabei wird nicht mit Blick auf die maximal mögliche BGF entwickelt, sondern für eine funktionierende soziale und urbane Infrastruktur geplant. Zwar wird punktuell auf Dichte gesetzt, um an den Quartiersplätzen, an denen Gewerbe und Gastronomie zu finden sind, Urbanität entstehen zu lassen. Bestimmend sind aber ungewöhnlich viel Grün und Parks, eine ansprechende Durchwegung durch das ganze Viertel und Grünbeziehungen auch über es hinaus. So trifft man sich hier auf den attraktiven Plätzen oder entlang des Kanals, der die Lage an der Erft unterstreicht und mit Blickbeziehungen in Richtung Bedburg die neue Entwicklung verankert.
Auch die Verkehrsanbindung nach Bedburg lassen die Stadt und ihre Erweiterung zusammenwachsen. Dabei machen alternative Mobilitätskonzepte den individuellen Autoverkehr so überflüssig wie möglich: Autonome Busse pendeln innerhalb des neuen Viertels, in Richtung Bedburger Innenstadt und Bahnhof. Über Fahrradschnellwege ist die Stadt einfach zu erreichen. Die Planung folgt insgesamt einem neuen Ideal im Städtebau: dem der fahrradgerechten Stadt. Die Hauptstraße wird von breiten Radwegen begleitet, sämtliche kleinere Straßen werden als „Shared Space“, also Gemeinschaftsflächen für alle Verkehrsteilnehmer ausgebildet. Quartiers- und Tiefgaragen entlasten den Straßenraum von parkenden Autos.
Einen ähnlichen Wechsel der Ebenen vollzieht auch die Müllentsorgung: Unterflurcontainersysteme befreien das Stadtbild von Mülltonnen ebenso wie von Lärm und Verkehrschaos am Abfuhrtag.
Für das geplante Messe- und Tagungshotel am nördlichen Rand des Stadtteils konnte mit RIMC aus Hamburg schon in diesem frühen Stadium der Entwicklung ein namhafter Betreiber gewonnen werden.
Der Aufstellungsbeschluss für den neuen Stadtteil wurde im Stadtentwicklungsausschuss Bedburg bereits im Februar einstimmig gefasst.
Anfang Mai wurden die Pläne den Bürgern ausführlich bei einem Empfang des Bürgermeisters Sascha Solbach vorgestellt. Momentan ist die Stadt öffentlichkeitswirksam mit einem Wettbewerb auf der Suche nach einem geeigneten Namen für das neue Viertel.