Jedes Jahr verleiht die iF International Forum Design GmbH (Hannover) das internationale Label für gute Gestaltung: Den IF Award. Dieses Jahr gehört das von ksg geplante HolidayInn am Lohsepark in Hamburgs HafenCity zu den Preisträgern. Prämiert wurde das Projekt in der Disziplin „Architecture“. Die Zahl der Bewerber war groß: Die 78-köpfige, internationale Fachjury hatte über 7.298 Einreichungen aus 56 Ländern zu entscheiden. Vom 2. bis 10. Mai 2020 wird der Entwurf von ksg nun in der iF design Ausstellung in Berlin im Café Moskau zu sehen sein.
Das urban Argument: Die Ecken charakterisieren die städtebauliche Position des Hotelgebäudes
Im östlichen Teil der zentralen HafenCity liegt das Quartier „Am Lohsepark“, in dem sich im Eckbereich in exponierter Lage ein neues 8-geschossiges Hotelgebäude, das heutige HolidayInn befindet. Die tektonische Gliederung der Fassade bildet eine „Scheibe“ aus. Als zentrales Gestaltungselement geben Lisenen der Fassade Rhythmik und Reliefwirkung, die besonders im Licht zur Geltung kommt. Mit der markanten langen Fassadenabwicklung erhält die HafenCity eine neue städtebauliche Adresse.
Spatiale Konversation: Die Eckformulierung zur Shanghaiallee wird zum signifikanten Thema eines spannungsvollen Dialogs mit dem Stadtraum
Die schrägen Anschnitte des Baublocks geben der Fassade ihre Plastizität. In der Überhöhung der Attika wird die Raumhaltigkeit der Scheibe sichtbar. Zur Shanghaiallee zeigt sich die Fassade urban und weltgewandt.
Skulpturales Statement: Wie ein Schiffsbug das Wasser, teilt die Kubatur den Raum
Der Versprung in der Fassadenflucht setzt zum Lohsepark einen weiteren starken Akzent. Dieser Versprung führt zu einer präzisen Eckformulierung, die Baublock und Fassade voneinander trennen. Mit ihrer präzisen Silhouette nimmt die spitzwinklige Fassade an der Ecke zum Lohsepark wirkungsvoll das Hafenthema auf.
Die Rhetorik der Tektonik: Eine Fassade, die ganz selbstverständlich Hotel ist
Neben einem großen, festverglasten Fenster sind zwei vertikale Pfeiler gleicher Breite eingestellt. Dieser Grundrhythmus pro Zimmerachse wird als Thema in der Fassadenkomposition in der Horizontalen gespiegelt und vertikal in der Fassadenhöhe gegliedert. Es ergibt sich eine Wandscheibe, die ganz selbstverständlich HOTEL ist.
Material im Dialog: Farbe und Relief der Fassade knüpfen an die Tradition der hanseatischen Stadt- und Lagerhäuser an, die den Kern des Charakters der Stadt ausmachen
In der Fassade ist jeder Stein geplant. Formate und Sondersteine sind präzise erfasst, um ein abgestimmtes Bild mit gleichem Rhythmus zu erzeugen. Eine bläulich-rotviolette Engobe auf rotem Scherben bringt Farbspiel und Tiefe in die Fassade. Gleichzeitig verweist der kräftige Farbton auf die Tradition hanseatischer Kontorhäuser. Das Hotel wirkt mit dem Stadtgrundriss wie verwurzelt.
Expressive Dimensionen
Die wie ein Schiffskiel gefaltete, abgehängte Decke im Erdgeschoss deutet sich durch das Vordach an. Dieses steht in der Tradition von Hotelvordächern aus schwarzem Stahl und mattiertem Glas und akzentuiert mit hinterleuchteter Glasdecke den Eingang. Entlang der Überseeallee entsteht eine einladende Eingangssituation und Adresse für das HolidayInn. Das Hotel verfügt über 268 Zimmer. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Konferenzbereich mit drei kombinierbaren Veranstaltungsräumen für bis zu 220 Personen sowie ein Restaurant, eine Bar, Lounge und ein Business Center.
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