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Das neue Hochhaus k1 markiert den Eingangsbereich zum Jenaer Stadtteil Lobeda: Eine Bauskulptur mit 10 Obergeschossen, die aus ihrer Umgebung erwächst und Verbindungen schafft.

Das Wohn- und Geschäftshochhaus beherbergt sowohl wichtige Verwaltungsbereiche des gegenüberliegenden Universitätsklinikums als auch Praxen und Geschäftsnutzungen und vereint in sich somit rundum Nutzungen der Gesundheit. Zudem beherbergt der Neubau in den Obergeschossen Penthouse-Wohnungen mit insgesamt 815 m² Wohnfläche – allesamt mit Lobdeburgblick. In seiner skulpturalen Präsenz formuliert das multifunktionale Gebäude den Anspruch, als signifikanter Auftakt zum Wohnstadtteil Lobeda-Ost wahrgenommen zu werden.

Bild: HGEsch

Bild: HGEsch

„Die Situation in Jena ist von einer modernen Stadt geprägt, die mit großvolumigen Baukörpern eine fließende Stadtraumlandschaft darstellt. In diesem Kontext einer ‚suprematistischen‘ Moderne muss sich der Neubau als Solitär behaupten“, erläutert ksg-Projektleiter Norman Walla den Entwurf für das erste Hochhaus in Jena nach der Wende.
Bezüge zu einer konstruktivistischen Architektur der russischen Avantgarde sind daher nicht zufällig. Neben dieser Eigenständigkeit als Architekturobjekt sind auch die Bindungen und Verbindungen zum Ort wichtig. Es gibt diagonale Bezüge zu den Naturräumen, sei es der Park oder der Blick zur Lobdeburg mit der Bergkulisse. Auf diese bezogen wurde die Gebäudeform entwickelt: Die architektonische Gestalt formt sich aus dem städtebaulichen Argument. „Schräge Metallflächen spiegeln die städtebauliche Positionierung auch im
Detail wider“, so Entwurfsverfasser Johannes Kister. Die funktionale Schichtung bildet sich in einer tektonischen „Dichte“ der Fassadenelemente und ihrer „Schrägen“ ab. Verstärkt durch ihre metallene Außenhaut entsteht eine Architektur, die als Tor den Übergang in den Stadtteil Lobeda-Ost markiert.
Aufgrund der Topografie ist das Gebäude aufgeständert und wird über eine Fußgängerbrücke erschlossen, die weiterführend auch den Lobeda-Park näher an die Straße heranrückt. Das Erdgeschoss ist großflächig aufteilbar und nimmt weitere Dienstleistungen auf, die über die Eingangshalle oder direkt vom Steg erreichbar sind.

Bild: HGEsch

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Verwaltung

Die Verwaltungseinheit des Universitätsklinikums beginnt im 1. Obergeschoss mit einem Empfangsbereich, der den Besuchern den Blick in das Atrium freigibt. Dieses dient den Büros als zentraler und multifunktionaler Identifikationsraum: Erstens ist es Foyer für Besprechungen und kleinere Versammlungen. Es funktioniert wie ein Wintergarten und ist zweitens also ein Klimapuffer. Drittens ist das Atrium über eine Wendeltreppe von jedem Stockwerk einsehbar und somit die interne räumliche Verbindung über die Geschosse innerhalb der Verwaltung. Viertens und nicht zuletzt stellt die Orientierung des Atriums den kollektiven Bezug zwischen Verwaltung und Klinik her. Für die Mitarbeiter des Uniklinikums sind auf jeder Ebene sowohl ein großer Besprechungsraum als auch eine Teeküche integriert, die ebenfalls Einblick in den Wintergarten gibt.

Bild: HGEsch

Bild: HGEsch

Wohnen

Das besondere und außergewöhnliche der Wohnungen liegt in der exponierten Orientierung und wird aus dem Inneren erlebbar. Jede Wohnung hat einen freien Blick auf die Hügelkette des Saaletals mit der Lobdeburg. Küchen, Essräume und Wohnzimmer sind als durchgesteckte, dreiseitig belichtete und großzügig verglaste Räume entwickelt, die auf besondere Weise die Panoramawirkung der Situation ausspielen. Die Loggien orientieren sich nach Süden und sind durch alle Jahreszeiten, über das ganze Jahr hin nutzbar.


Wettbewerb: Konkurrierendes Verfahren
Bauherr: jenawohnen GmbH
Architekten: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Leipzig/Köln
Bauphysik: Graner Ingenieure GmbH, Leipzig
TGA: HAUPT IG, Leipzig
Tragwerksplanung: Bollinger + Grohmann Ingenieure, Frankfurt a.M.
Landschaftsarchitekten: plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt
BGF gesamt: 9.000 m²
Fertigstellung: 09/2020