• Über friends of Marlowes
  • Kontakt
1.Preis im Realisierungswettbewerb

Der Siegerentwurf für das nördliche Baufeld des Laurenz-Carrés kommt von kister scheithauer gross architekten. Das hat die Jury des Hochbauwettbewerbs jetzt entschieden. Den Projektentwickler GERCHGROUP und die Stadt Köln überzeugte die architektonische Balance, die Stilelemente der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts aufgreift und mit einer zeitgenössischen und modernen Formsprache kombiniert. Das Ergebnis, so Kölns Baudezernent Markus Greitemann, füge sich großartig in das sensible städtebauliche Umfeld ein und werde diesem besonderen Standort direkt gegenüber dem Dom somit gerecht.

Der Hochbauwettbewerb wurde für die künftige Bebauung des direkt zum Dom gerichteten Baufeldes – zwischen den Straßen Am Hof, Unter Goldschmied, Große Budengasse sowie Sporergasse – durchgeführt. Prof. Johannes Kister, Gesellschafter von ksg und Architekt des Entwurfs, erklärt: „Im Reigen der Bauten um den Kölner Dom sollte sich jedes Gebäude wie ein Instrument in einem Orchester verhalten: nicht heraustreten, aber seinen Beitrag zur Harmonie leisten.“

Perspektive Theo-Burauen-Platz (© ksg / rendertaxi)

Perspektive Theo-Burauen-Platz (© ksg / rendertaxi)

Der Entwurf erreicht dies durch seine Proportionen, Formensprache und sein ausgewogenes Verhältnis der Materialien Stein und Glas.

Farbigkeit und Eleganz

Eine Fassade aus grünem Sandstein, Profile in Messing- und Bronzetönen und Fenster, die gerundet um die Gebäudeecke führen: Hier entsteht ein elegantes, zurückhaltendes, aber durch seine Plastizität ebenso unverwechselbares Stadthaus.

Die grundsätzlich flächige Fassade erhält eine plastische Modulation, die an den Faltenwurf schwerer Vorhänge denken lässt. Der Baukörper wird durch diese Dreidimensionalität seiner Fassade und ihrer Schattenwirkung gegliedert, sie verleiht ihm eine Maßstäblichkeit, die trotz seiner breiteren Abwicklung an die vertikalen Proportionen der Nachbarbauten anknüpft. Über dem vorspringenden Dachgesims, das den gerundeten Ecken folgt, wird das Dach bis zum Staffelgeschoss mit grauem Zinkblech eingedeckt. Auf diese Weise verbindet sich das Staffelgeschoss mit dem unteren Baukörper und es entsteht ein in sich stimmig wirkender Gesamtbaukörper.

Quartier und Körnigkeit

Die für das Gebäude „Am Hof“ entwickelte Formensprache wird auch südlich entlang der Straße „Unter Goldschmied“ weitergeführt. Hier wird das Thema der gerundeten Ecke am Übergang zum Bürogebäude nochmals eingesetzt, um in der Abwicklung der Fassaden „Unter Goldschmied“, diese als eigenständiges Volumen zu identifizieren. Das Hotel, dessen Eingang zur „Große Budengasse“ liegt und das den Block komplettiert, wird als ein Gebäude verstanden, das mit eigenem Gestaltungsanspruch in den Stadtraum tritt. Durch die Gebäudehöhen, die nur im Erdgeschoss an das Nachbargebäude angepasst sind, entwickelt sich ein deutlich abgesetztes Volumen, was den Übergang zum Senatshotel gegenüber bewältigen wird. Materialität und Farbigkeit der Fassaden werden dazu genutzt, zwischen den beiden Gebäuden eine gewisse Quartiersidentität zu schaffen. Ziel ist es, städtebaulich zwei eigenständige Gebäude zu entwickeln, die optisch miteinander in Verbindung stehen und die Körnigkeit der Umgebung spiegeln.

Lageplan (© ksg / rendertaxi)

Lageplan (© ksg / rendertaxi)

Zu den neun zum Wettbewerb geladenen Büros gehörten neben kister scheithauer gross u.a. auch Schilling Architekten aus Köln, Ingenhoven Architects aus Düsseldorf, Baumschlager Eberle aus Lustenau in Österreich, das Münchner Büro Henning Larsen und Krischanitz aus Wien/Zürich.