Die illegale Raumpraxis der Berliner Ravekultur
Wie entsteht Raum jenseits von Planung, Genehmigung und Kontrolle?
Die Berliner Ravekultur hat seit den 1990er Jahren ein eigenes, widerständiges Verhältnis zur Stadt entwickelt. In leerstehenden Gebäuden, Brachen und Zwischenräumen entfalten sich temporäre Orte, die Architektur neu verhandeln – roh, kollektiv und kompromisslos.
Charlotte Emmler, Gregor Bläsi und Julia Sohl haben diese verborgene Raumpraxis untersucht. Ihr Blick richtet sich auf die Strategien, mit denen sich die Szene den Bestand aneignet und verwandelt – auf spontane Umbauten, Improvisationen und temporäre Nutzungen, die aus Mangel und Freiheit zugleich entstehen.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie der Architektur ein (über die Finanzen hinausgehender) Wert eingeschrieben werden kann – in der Zusammenschau von Perspektiven aus Baukultur, Ökologie und Sozialem. Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums in der Kunsthalle Dessau stattfinden. Denn hier – in einem ehemaligen Geschäfts- und Sozialraum im zentral gelegenen Plattenwohngebäude, der sog. Scheibe Nord – lassen sich die Parameter der Moderne am augenfälligsten neu aufwerfen und um aktuelle Fragestellungen erweitern.

Berlin war und ist speziell nach dem Mauerfall aufgrund der besonderen und von anderen Metropolen stark abweichenden Rahmenbedingungen ein Labor für urbane Innovationen.
Aktuell sind solche Projekte durch veränderte stadtpolitische Rahmenbedingungen, durch die fortschreitende Kommerzialisierung und «Festivalisierung» der Stadt und insbesondere durch knapper werdende Ressourcen bedroht.
Das Kolloquium zu diesem Thema soll beispielgebenden Berliner Projekten eine Plattform bieten, Rahmenbedingungen für deren Gelingen und für Zukunftsfähigkeit oder auch ein mögliches Scheitern beleuchten.

Erdbeben der Stille. Ausstellung im Siza Pavillon.
Eröffnung am 13.4. mit Hubertus Adam
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Architektur für eine neue Republik — das filmische Porträt des Visionärs hinter dem Kanzlerbungalow und dem Deutschen Pavillon der Expo 1958. Der Dokumentarfilm nimmt uns mit auf eine visuelle Reise durch das Werk eines der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts.

Die Tagung bietet hochkarätige Referent:innen sowie Einblicke in die neuesten Innovationen des Holzbaus. Begleitet wird die Tagung von einer Fachmesse.

Gezeigt werden drei Dokumentarfilme über Scharouns Werk und Haltung, der mit einem ganz eigenen Ansatz – dem „organischen Funktionalismus“ – Architektur als „Erfüllungsorgan der darin ablaufenden Prozesse“ verstand. Darunter ein lange verschollen geglaubter Film von George Sluizer, der 2023 wiederentdeckt und digital restauriert wurde. Zur besseren Einordnung aller drei Filme und der Umstände ihrer Entstehung spricht der 2. Vorsitzende der Scharoun-Gesellschaft Dimitri Suchin, 2. Vorsitzender der Scharoun-Gesellschaft, der im Anschluss auch für eine Diskussion zur Verfügung steht.

Welche Perspektiven braucht es für eine integrierte, resiliente Innenstadtentwicklung? Wie lassen sich konkurrierende Nutzungen und Interessen produktiv verzahnen? Und nicht zuletzt: Wie gestalten wir eine robuste und lebenswerte Innenstadt für alle, wenn sich Nutzerverhalten, Bedürfnisse und Rahmenbedingungen grundlegend verändern?

Die Energieversorgung befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Während sie bisher auf fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas fußte, wird sie in Zukunft auf anderen, erneuerbaren Energieträgern basieren. Aus dieser Transformation der Versorgungssysteme resultieren neue Erfordernisse an Flächen und Standorte. Dabei spielt die Stadtentwicklung eine zentrale Rolle. Sie muss die veränderten Anforderungen und den Flächenbedarf in der räumlichen Planung berücksichtigen, um den Herausforderungen der Energiewende und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 gerecht zu werden.

Viele Kommunen in Sachsen, Thüringen und Hessen sind längst im Krisenmodus: Aufgabenlast und Kosten steigen, Förderlogiken überfordern, Handlungsspielräume schwinden. Die Folgen sind spürbar: Vertrauensverlust in Demokratie, kollektive Frustration, wachsende Anfälligkeit für antidemokratische Narrative. Die Konferenz bringt Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis zusammen. Ziel ist es, Erfahrungen sichtbar zu machen, Reformstau zu benennen und konkrete Wege für eine gerechtere Regionalentwicklung zu diskutieren.
