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Städtebau.Positionen
Stadt verstehen, Stadt gestalten

©red. / Creative Commons

Die Diskussion um die Zukunft der Städte ist in den letzten Jahren brisanter geworden, sie hat sich aber auch polarisiert. Konflikte verschärfen sich, der soziale Frieden ist brüchiger geworden. Die ökonomischen Grundlagen ändern sich ebenso wie die gesellschaftlichen und kulturellen und ökologischen, gleichzeitig scheinen die Handlungsspielräume auf der Ebene der Stadt zu schrumpfen. Nicht zuletzt stellt der Klimawandel die Städte vor große, bisher unbekannte Herausforderungen. Damit stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten des Handelns neu, ebenso wie die nach der Praxis, des Diskurses und der Lehre.

Architekt*innen, Planer*innen und Städtebauer*innen müssen darüber nachdenken, wie sie angesichts unzureichenden Wissens, zu wenig Geld, sich widersprechenden Interessen und ohne verbindliche Entscheidungsgewalt handeln können und was sie der nächsten Generation vermitteln sollen. Wie können wir mit unvermeidlichen Konfliken umgehen? Wie lassen sie sich überhaupt beschreiben, vermitteln, bearbeitbar machen? Als unscharf abgegrenzte Disziplin zwischen planerischer Abstraktion und architektonischem Detail kann der Städtebau hier eine neue Rolle in der Vermittlung und Gestaltung konkreter Räume, Programme und Strukturen  wahrnehmen, ohne dabei die unsichtbaren Zusammenhänge zwischen gebautem Raum, gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Gegebenheiten zu vernachlässigen.

Einige Professorinnen und Professoren deutschsprachiger Hochschulen haben einen informellen Austausch zu diesen Themen begonnen, um den Städtebau zwischen Planung und Architektur neu zu positionieren. In einer Kooperation mit Marlowes stellen die einzelnen Mitglieder ihre Positionen in einer Serie von Beiträgen vor. Der Schwerpunkt liegt auf Gestaltungsfragen wachsender Städte, wobei „Gestaltung“ hier als offener Begriff verwendet wird.

Die Serie versteht sich als öffnender Beitrag zum Diskurs über Stadt, als Panorama der städtischen Vielfalt und Themen, mit denen umzugehen wir täglich herausgefordert sind, in der Praxis und in der Lehre.

1
Joachim Schultz-Granberg
Es kann nicht nur eine geben
Plädoyer für einen methodischen Pluralismus
2
Maren Harnack
Produktive Ineffizienz
Könnte Ineffizienz aktiver als strategisches Werkzeug der Stadtentwicklung eingesetzt werden?
3
Florian Hertweck
Das große Missverständnis
Städtebau und die Bodenfrage
4
Tatjana Schneider
Geschichten über scheinbar gut gemeinte Planungen
Städtisches Leben ist mehr als die Ordnung von Alltagsabläufen.
5
Stefan Rettich
Amnestie für die Stadt
Wenn die große Transformation gelingen soll, müssen wir den Bestand mit Mut weiterentwickeln.
6
Jörg Leeser
Neue, alte Nähe
Die produktive Stadt und wo sie wieder zur Realität werden kann.
7
Nina Gribat
Stadt für wen?
Städtebau, Gemeinwohl und Beteiligung
8
Melanie Humann
Städtebau trifft digitale Grassroots
Einblicke in die Nutzung digitaler Daten und Technologien im kooperativen Städtebau
9
Benedikt Boucsein
It's the emergency, stupid
Perspektiven des Städtebaus in der Biosphärenkrise
10
Andrea Benze
Ist die Stadt inklusiv?
Für eine faire und gerechte Stadt brauchen wir ein anderes Verständnis von Inklusion.
11
Björn Severin und Volker Kleinekort
Parameter der synchronen Stadt
Identität und Differenz in der Stadt von heute
12
Bernd Kniess
Die Kritische Zone bewohnen
(Selbst-)Verortung im relationalen Gefüge
13
Yasemin Utku
Die Sache mit der Einfügung
Das Weiterbauen der Stadt ist nicht nur eine Gestaltungsfrage
14
Leonhard Schenk
Notizen zur Stadtbaukunst
Ist Stadtbaukunst ein sinnvoller Ansatz, um heute Städte zu gestalten?
15
Stefan Kurath
Der Idee verpflichtet – im Alltag verhaftet
Städtebauliches Entwerfen und die Realitäten der Stadt von heute
16
Stephan Trüby
Vom Recht auf Stadt zur gerechten Stadt
Zur Krise des Leitbilds der dichten und komplakten Stadt
17
Andreas Garkisch
Die Zukunft des Städtebaus
Welchen Einfluss Städtebau ausüben und welchen gesellschaftlich relevanten Beitrag er leisten kann