1953 erlangte Kambodscha, bis dahin zum französischen Indochina gehörend, die Unabhängigkeit. In den folgenden Jahren des Aufbruchs und des neu erstarkten Selbst- und Nationalbewusstseins entstand eine Architektur, die in ihren besten Momenten die Ideen der Internationalen Moderne mit lokalen Bautraditionen zu einer spezifischen Khmer-Moderne verschmolz. Heute sind viele Zeugnisse dieser euphorischen Jahre akut von der Zerstörung bedroht, einige sind bereits verschwunden. Doch insbesondere in Phnom Penh hat Moritz Henning noch viele Bauten finden können, die von dem einst so vielversprechenden Dreiklang aus politischem Willen, planerischem Engagement und Fortschrittsglauben zeugen.