Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist dramatisch. Politische Vorschläge und Entscheidungen bewegen sich auf dem Niveau dessen, was sich seit Jahren als untauglich erwiesen hat. Hinterfragt werden sie dennoch nicht. Es wird Zeit, dass wir uns auf die Suche nach den Ursachen der Misere machen.
Stilkritik (129) | Wenn vom Kulturkampf die Rede ist, sollten die Alarmglocken schrillen. So wie der Begriff inzwischen gebräuchlich ist, verschleiert er, dass Konflikte verhandelt werden können. Aber warum sollte man dann dem Aushandeln von Konflikten aus dem Weg gehen wollen? Um Privilegien zu verteidigen, zum Beispiel.
Die Liste der vom Abriss bedrohten guten Bauten wird immer länger. Auch in der Nähe von Landshut ist ein Fall akut. Die Realschule von Vilsbiburg soll einem Neubau weichen, obwohl die Argumente gegen einen Neubau sprechen. Doch diese Argumente scheinen nicht zu zählen. Wie geht man damit um?
Unverhofft kommt vielleicht nicht so oft, wie man es gerne hätte, vielleicht auch schon deshalb, weil zu viel gehofft wird. Aber manchmal kommt unverhofft eben doch. Auch in der Architektur. Ein Beispiel.
Ende 2023 wurde ein Gesetzentwurf zur Diskussion gestellt, der fast aller Bau- und Planungskultur Hohn spricht, auch Klima- und Umweltfragen werden ignoriert. Der Vorschlag für einen neuen §246e im Baugesetzbuch wird aller Voraussicht nach nicht einmal für das sorgen, was man sich von ihm verspricht: bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Studierte zunächst Kunst, dann Architektur in Aachen, Florenz und Stuttgart. War Redakteur der db, gründete mit Ursula Baus und Claudia Siegele 2004 frei04 publizistik. Schreibt Texte über Architektur und für freies Theater, macht Ausstellungen an der architekturgalerie am weißenhof und ist Landessekretär des BDA Hessen.
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies.
Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung