Stilkritik (129) | Wenn vom Kulturkampf die Rede ist, sollten die Alarmglocken schrillen. So wie der Begriff inzwischen gebräuchlich ist, verschleiert er, dass Konflikte verhandelt werden können. Aber warum sollte man dann dem Aushandeln von Konflikten aus dem Weg gehen wollen? Um Privilegien zu verteidigen, zum Beispiel.
Warum setzt sich oft der Abriss durch? Ein Beispiel aus Frankfurt zeigt, wie groß das Ungleichgewicht des Für und Wider im Diskurs ist. Eine abwägende, nachvollziehbare Entscheidung kann so nicht getroffen werden. Es drängt sich vielmehr der Verdacht auf, dass die Entscheidung bereits getroffen wurde, bevor Argumente abgewogen werden.
Stilkritik (110) | Man meint, es müsste inzwischen ausreichend bekannt sein, dass ein unbeeindrucktes »Weiter so« ins Verderben führt. Das ist es nicht. Dafür wird noch zu viel gefaselt, zu naiv geschwärmt, zu treuherzig mit den Wimpern geklimpert.
Städtebau ist eine Disziplin, die hervorragend dazu geeignet wäre, zwischen Architektur und Stadtplanung zu vermitteln, Brücken zu bauen zwischen Kreativität und Regulierung, Flexibilität und Rechtsnorm, Praxis und Wissenschaft, Individualität und Gemeinwohl. Dazu fehlen aber die Voraussetzungen: Zu knapp ist das Personal für die Ausbildung und in den Verwaltungen, und es mangelt an der Qualität der Verfahren.
Stilkritik (84) | Zwei Mitbewerber haben gegen die Entscheidung, Florian Pronold als Gründungsdirektor der Bauakademie zu berufen, geklagt. In der ersten Klage wurde Anfang Januar entschieden. Pronold kann die Stelle vorerst nicht antreten. Nun sollte die Politik aus der Deckung kommen.
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies.
Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung