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Die gesamte Infrastruktur der Bundesrepublik ist marode. In diesem Metier betonen Bauingenieure immer wieder ihre Kompetenz und beklagen, dass niemand ihre Leistung zur Kenntnis nehme – immer seien nur die Architekten genannt. An ihnen, den Bauingenieuren liegt es, dies zu ändern und zu überlegen, wie. Eine Brücke als »Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst« und ein Ingenieurbauführer werfen gravierende Fragen auf.


Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, bei seiner Ansprache (Bild: Wilfried Dechau)

Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, bei seiner Ansprache, hinter ihm die bisherigen »Wahrzeichen« (Bild: Wilfried Dechau)

Seit 2007 wird die Buchreihe »Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland« von der Bundesingenieurkammer herausgegeben. Seither sind in dieser Reihe 28 Bände erschienen, Band 29 ist in Vorbereitung. Die Bände widmen sich jeweils einem bedeutenden Ingenieurbauwerk in Deutschland, das mindestens 50 Jahre alt ist. Dazu zählen zum Beispiel »Das Alte Schiffshebewerk Niederfinow« (Band 01), »Der Fernsehturm Stuttgart« (Band 03), »Die Sayner Hütte« (Band 05), »Der Leuchtturm Roter Sand« (Band 07), »Der alte Elbtunnel Hamburg« (Band 08), »Die Rendsburger Hochbrücke mit Schwebefähre« (Band 13), »Die Großmarkthalle Leipzig« (Band 14), »Die Großmarkthalle Hamburg« (Band 20), »Der Teepott in Rostock-Warnemünde« (Band 23) und nun »Die Nibelungenbrücke Worms« (Band 27). Doch damit nicht genug. Die mit einer Monographie ins Gedächtnis gerufenen Bauwerke werden in einem feierlichen Akt durch eine Plakette ausgezeichnet.

Der Wind war schneller als die Enthüllungs-Mannschaft. (Bild: Wilfired Dechau)

Der Wind war schneller als die Enthüllungs-Mannschaft. (Bild: Wilfried Dechau)

10_BuchtitelDen von Cengiz Dicleli verfassten Band 27 zur Nibelungenbrücke Worms gibt es schon seit zwei Jahren, die feierliche Titelverleihung musste aber – dank Corona – immer wieder verschoben werden. Am 1. September 2022 war es endlich so weit. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, Horst Lenz, Präsident der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms, Cengiz Dicleli, der Buchautor und eine kleine Schar von Fachleuten waren für den Festakt anwesend. Die Plakette war bereits montiert, aber noch durch einen kleinen, blauen Vorhang verhüllt. Dass die feierliche Enthüllung der Tafel dann – nicht ganz programmgemäß – durch eine Windböe erfolgte, trug zur allgemeinen Erheiterung bei.

 

Wissen und Wissen vermitteln

Keine Frage, die Bemühung der Bundesingenieurkammer, durch Buchreihe und Plaketten auf bedeutende Ingenieurbauwerke aufmerksam zu machen, ist ambitioniert und anerkennenswert. Aber wen erreicht man damit wirklich? Auf jeden Fall den kleinen Teil der Fachwelt, der mal in eine seiner Ingenieur- oder Architektur-Fachzeitschriften schaut. Aber was erfährt der normale »interessierte Bürger«, wenn er die (versteckte und zu hoch hängende) Plakette entdeckt und liest? Dass es sich um ein »Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland« handelt, das im Jahr 2022 »von der Bundesingenieurkammer ausgezeichnet« wurde. Mehr nicht. Warum wurde es ausgezeichnet? Keine Ahnung. Nächste Frage: Wer oder was ist und macht die Bundesingenieurkammer? Das wird man dort nicht gern hören oder als ketzerische Frage brandmarken. Natürlich kann jeder (Bau-) Ingenieur etwas mit dem Kürzel BIngK anfangen. So wie jeder Architekt das Kürzel BAK kennt. Aber außerhalb der jeweiligen Berufs-Blasen ist das schon nicht mehr so selbstverständlich.

Für den Wiederaufbau der Wormser Rheinbrücke wurde 1951 ein beschränkter Wettbewerb unter sieben deutschen Stahl- und Stahlbetonbaufirmen ausgeschrieben. Die Stahlknappheit der Nachkriegsjahre trug dazu bei, dass Ulrich Finsterwalders Entwurf, die Brücke im freien Vorbau mit Spannbeton zu errichten, die besten Chancen hatte. Im Bild: Freier Vorbau vom Wormser Rheinufer und von einem der Strompfeiler aus zu beiden Seiten. (Bild:aus dem Buch)

Für den Wiederaufbau der Wormser Rheinbrücke wurde 1951 ein beschränkter Wettbewerb unter sieben deutschen Stahl- und Stahlbetonbaufirmen ausgeschrieben. Die Stahlknappheit der Nachkriegsjahre trug dazu bei, dass Ulrich Finsterwalders Entwurf, die Brücke im freien Vorbau mit Spannbeton zu errichten, die besten Chancen hatte. Im Bild: Freier Vorbau vom Wormser Rheinufer und von einem der Strompfeiler aus zu beiden Seiten. (Bild: aus dem Buch von Cengiz Dicleli)

Public relations – public affairs

Die Wormser Rheinbrücke als Postkartenmotiv von 1902. Damals hieß sie noch Ernst-Ludwig-Brücke. Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Stahlkonstruktion der Flussbrücke durch die Wehrmacht zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde sie 1953 umgetauft zur Nibelungenbrücke.

Die Wormser Rheinbrücke als Postkartenmotiv von 1902. Damals hieß sie noch Ernst-Ludwig-Brücke. Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Stahlkonstruktion der Flussbrücke durch die Wehrmacht zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde sie 1953 umgetauft zur Nibelungenbrücke.

Will man nicht nur seine eigene Blase, sondern den »interessierten Bürger« erreichen, gehört schon ein »bisschen Butter bei die Fisch«. Was dafür getan werden könnte, ist gar nicht so schwer: Anstelle des, pardon, sehr mißverständlichen Logos könnte ein QR-Code stehen. So könnte man mit dem Handy (das nun wirklich jeder dabei hat) stufenweise an weitere Informationen herangeführt werden: Was hat es mit dem Bauwerk auf sich? Was ist die Besonderheit? Was heißt »freier Vorbau«? Was heißt »Vorspannung« und welche epochale Bedeutung hat Vorspannung im Zusammenhang mit diesem Bauwerk? Wer war der Ingenieur? Wer war der Architekt? Und was haben die – zu ihrer Zeit – sonst noch alles gebaut und wo? Und für den, der noch mehr wissen will, könnte man einem Link zum Buch-pdf bereitstellen oder, wenn man das nicht herausrücken will, doch wenigstens einen Link, um das informative, gut und verständlich geschriebene Buch gleich übers Handy bei der BIngK bestellen zu können.

Nibelungenbrücke mit Nibelungenturm. Nach Fertigstellung der Entlastungs-Brücke wurde die Nibelungenbrücke 2010-2013 »grundständig« saniert. Bereits 2008 war beschlossen worden, die ingenieurgeschichtlich bedeutsame, seit 2003 denkmalgeschützte Brücke lediglich für eine Restnutzungszeit von weiteren 15 bis zwanzig Jahren zu sanieren und danach abzureißen. Dies wurde allerdings erst 2019 öffentlich gemacht.

Nibelungenbrücke mit Nibelungenturm. Nach Fertigstellung der Entlastungs-Brücke wurde die Nibelungenbrücke 2010-2013 »grundständig« saniert. Bereits 2008 war beschlossen worden, die ingenieurgeschichtlich bedeutsame, seit 2003 denkmalgeschützte Brücke lediglich für eine Restnutzungszeit von weiteren 15 bis zwanzig Jahren zu sanieren und danach abzureißen. Dies wurde allerdings erst 2019 öffentlich gemacht.

All das könnte mit einem QR-Code vermittelt werden. Vielleicht anstelle des Logos, denn bei dem hatte ich nämlich zunächst die Assoziation, es gehe um einen Moschee-Verein und nicht um die BIngK.
Nochmal: Die Bemühungen der Bundesingenieurkammer, auf bedeutende Ingenieurbauwerke hinzuweisen sind aller Ehren wert. Um damit aber nicht nur in der eigenen Blase zu bleiben, muss die Kammer da noch ein Pfund drauflegen. Ingenieure sollten allmählich aufhören, ständig darüber zu jammern, dass in den Zeitungen immer nur von Architekten und nie von Ingenieuren die Rede ist. Ich kann das Gejammere langsam nicht mehr hören. Besser wäre es, sich getreu der Devise »Tue Gutes und rede darüber.« (Georg Volkmar Graf Zedwitz-Arnim) zu verhalten. Und dazu gehört ein anderes Selbstverständnis gegenüber der Fotografie und ein nüchternes Verhältnis zum Thema PR.

Falsche Bescheidenheit oder Arroganz?

Vor ein paar Jahren habe ich für Architekten viele Seminare zur Architekturfotografie durchgeführt (AKH und ByAK). Ingenieure hingegen an die Bedeutung der Fotografie für ihre Arbeit heranzuführen, gestaltete sich nicht so leicht. Einmal ist es dann tatsächlich gelungen, ein Seminar für Ingenieurfotografie zu veranstalten. Aber wohl nur, weil die Akademie der BayIKA sich sehr dafür eingesetzt hat. Viele Ingenieure sind von der BayIKA angerufen worden, ob sie nicht Lust hätten teilzunehmen. Einer sagte mit folgenden Worten ab: »Brauch ich nicht. Ich will doch mit meinen Arbeiten nicht angeben.« Welch ein Unsinn! Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, das für die Allgemeinheit Wichtige der eigenen Arbeit mitzuteilen. Damit in den Zeitungen nicht nur von Architekten die Rede ist.

Es geht doch

Und aktuell erreicht uns die Nachricht, dass der Ingenieurbaukunst e.V. vormacht, wie es gehen kann. An der Müngstener Brücke installierte er eine Stele, die mit einem QR-Code dazu einlädt, sich eingehend über das bewundernswerte Bauwerk zu informieren.



Hamburgische Ingenieurkammer-Bau (Hrsg.): Sven Bardura: Ingenieurbauführer Hamburg. Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs, Bd. 37. 320 Seiten, 320 Abbildungen, Format 17 x 24 cm, Verlag Dölling und Galitz, Hamburg 2022, 35 €. ISBN 978-3-86218-094-3

Hamburgische Ingenieurkammer-Bau (Hrsg.): Sven Bardura: Ingenieurbauführer Hamburg. Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs, Bd. 37. 320 Seiten, 320 Abbildungen, Format 17 x 24 cm, Verlag Dölling und Galitz, Hamburg 2022, 35 €. ISBN 978-3-86218-094-3

Zeigen, was man kann

Höchste Zeit, dass mit dem Ingenieurbauführer Hamburg endlich einmal vorgeführt wird, welchen enormen Anteil Ingenieure am Bild einer Stadt haben! Kaum habe ich diesen Gedanken formuliert, beschleicht mich ein mulmiges Gefühl: Wieso gibt es so etwas nicht schon längst? Ist es nicht ein Armutszeugnis für einen ganzen Berufsstand, wenn man (erst) im Jahr 2022 gezeigt bekommt, dass hinter der Neorenaissance des 1909 fertiggestellten Hotels Atlantic ein modernes Eisenbetonskelett steckt, dass unter dem 1907 fertiggestellten, markanten Eckbau des neobarocken Botanischen Staatsinstituts (heute: Bucerius Law School) eine Spielart der stählernen Schwedler-Kuppel verborgen ist, dass der 1920 fertiggestellte Ziegelbau der Auferstehungskirche Barmbek-Nord von einer zweischaligen Eisenbeton-Kuppel gekrönt wird? Die Reihe lässt sich fortsetzen. Allein dafür lohnt es, den dicken Ingenieurbauführer immer wieder in die Hand zu nehmen, durchzublättern, sich überraschen zu lassen und immer wieder mal hängenzubleiben und sich – wie in einem Lexikon – mal hier, mal da in die Einzelbeiträge zu den insgesamt 56 vorgestellten Hamburger Bauten zu vertiefen.
Aber bevor man in die Details geht, sollte man unbedingt die Einleitung lesen. Sven Bardua, der Autor des Ingenieurbauführers, hält mit seiner Meinung »Zum Selbstverständnis der Bauingenieure« nicht hinterm Berg: »Die Tätigkeit der Bauingenieure in der Öffentlichkeit (wirkt) eher geräuschlos, fast unauffällig, während die Architekten viel mehr Aufmerksamkeit erregen. Das Klischee von dem eher zurückhaltenden Bauingenieur und dem extrovertierten Architekten wird von der Realität oft bestätigt. Bei vielen Hochbauten sind die Architekten allgemein bekannt, die Ingenieure jedoch nicht.«

Museum für Hamburgische Geschichte, Überdachung des Innenhofs, 1989. Ingenieur: Jörg Schlaich, schlaich bergermann und partner, Architekt: Volkwin Marg, Gerkan, Marg und Partner

Museum für Hamburgische Geschichte, Überdachung des Innenhofs, 1989. Ingenieur: Jörg Schlaich, schlaich bergermann und partner, Architekt: Volkwin Marg, Gerkan, Marg und Partner

Finnlandhaus, Baungenieure: Büro Leonhardt und Andrä, Architekt: Hentrich & Petschnigg. Bauzeit 1964-1966. Als das Finnlandhaus gebaut wurde, hatte ich mich längst entschieden, Architektur zu studieren. Dass es sich um ein Hängehaus handelt, ist mir schon während der Bauzeit aufgefallen. Doch, wer diese Erfahrung nicht gemacht hat, kann es dem Haus nicht auf den ersten Blick ansehen.

Finnlandhaus, Baungenieure: Büro Leonhardt und Andrä, Architekt: Hentrich & Petschnigg. Bauzeit 1964-1966. Als das Finnlandhaus gebaut wurde, hatte ich mich längst entschieden, Architektur zu studieren. Dass es sich um ein Hängehaus handelt, ist mir schon während der Bauzeit aufgefallen. Doch, wer diese Erfahrung nicht gemacht hat, kann es dem Haus nicht auf den ersten Blick ansehen.

Obwohl sich das Ingenieurbüro sbp nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und ausnahmsweise nicht dem von Sven Bardua beschriebenen Klischee entspricht, kann man das Dach über dem Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte als Paradebeispiel anführen. Auf der Website der Architekten heißt es, das Dach habe Volkwin Marg entworfen – und zwar »in Zusammenarbeit mit schlaich bergermann und partner«. Margs erster Entwurf für den Innenhof sah aber eher aus wie die Hanse-Passage und hatte mit Jörg Schlaichs Entwurf lediglich gemein, auch ein Glasdach zu sein. Nun ja.
Unter der Überschrift »Bauingenieure in der Öffentlichkeit« zitiert Sven Bardua den Architekten und Technikhistoriker Herbert Ricken: »Die künstlerische Interpretation des Bauwerks dominiert über die Würdigung der technischen Leistung.« Und: »Fragt die Geschichte der Architektur nach bewährter kunstwissenschaftlicher Methode stets auch nach dem Schöpfer des Bauwerks und seinen künstlerischen Intentionen, tritt in den Darstellungen bautechnischer Leistungen der Ingenieur hinter sein Werk.«

Kirche St. Jacobi, Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg von 1951-1963. Das Bild vom Wiederaufbau des Turmhelms erinnert mich stark an den Wiederaufbau der Kirchtürme in Lübeck, wo ich täglich auf dem Schulweg den Fortgang der Arbeiten beobachten konnte. Die Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr. Der Turm von St. Jacobi wurde ebenfalls nach dem System Trautsch-Pieper in Leichtbeton ausgeführt. Prof. Klaus Pieper hatte dieses System vorgeschlagen, weil die durch den Brand 1943 stark in Mitleidenschaft gezogenen Mauerwerkstürme der Last eines viel schwereren Holzdachstuhls wohl nicht mehr hätten standhalten können.

Kirche St. Jacobi, Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg von 1951-1963. Das Bild vom Wiederaufbau des Turmhelms erinnert mich stark an den Wiederaufbau der Kirchtürme in Lübeck, wo ich täglich auf dem Schulweg den Fortgang der Arbeiten beobachten konnte. Die Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr. Der Turm von St. Jacobi wurde ebenfalls nach dem System Trautsch-Pieper in Leichtbeton ausgeführt. Prof. Klaus Pieper hatte dieses System vorgeschlagen, weil die durch den Brand 1943 stark in Mitleidenschaft gezogenen Mauerwerkstürme der Last eines viel schwereren Holzdachstuhls wohl nicht mehr hätten standhalten können.

Und der Bauingenieur Klaus Stiglat warnte: »Unser Schweigen zu unseren eigenen Werken ist sehr beredt bei Fragen, die über das Technische, das durch Zahlen Belegte hinausgehen.«
Oh ja, es wäre schön, wenn sich Ingenieure nicht nur hinter finiten Elementen verstecken und immer dann (ein bißchen) aufheulen, wenn mal wieder nichts über ihren Anteil am Bauwerk x in der Zeitung steht. Sie müssen lernen, ihre Arbeit beschreiben und erklären zu können, damit ihre Werke in der Öffentlichkeit auch wahrgenommen werden können. Über seinen Lehrer Fritz Leonhardt schrieb Jörg Schlaich, er habe großen Wert auf ordentliches Deutsch gelegt und seinen Schülern vermittelt, wie wichtig es sei, daß gerade Bauingenieure alles Technokratische zugunsten des Kulturellen ablegen und daß sich das nicht nur in ihren Bauten, sondern auch ihren Schriften widerspiegeln müsse. Das scheint wohl nicht so einfach zu sein, oder im Studium nicht hinlänglich gelehrt zu werden, denn so ganz ohne Grund hat Klaus Stiglat im Sammelband »Bauingenieure und ihr Werk« nicht gestöhnt: »Ingenieure zum Schreiben oder zum Berichten über sich selbst zu bringen (…) war wahrlich nicht einfach (…).«

Kirche St. Petri, Wiederaufbau nach dem Großen Brand 1842. Lange wurde bei uns zuhause das Gesellenstück meines Großvaters aufgehoben: Das Modell vom Dachstuhl eines spitzen Kirchturms. Natürlich aus Holz. Dass man bereits Mitte des 19. Jahrhunderts – aus ähnlichen Erwägungen, wie später bei den Kirchtürmen in Lübeck – nach Alternativen zum Holzdachstuhl suchte, war mir nicht bekannt. »Die Turmspitze ist ein klar gestaltetes Tragwerk aus Schmiedeeisen, quasi ein kleiner Eiffelturm.«

Kirche St. Petri, Wiederaufbau nach dem Großen Brand 1842. Lange wurde bei uns zuhause das Gesellenstück meines Großvaters aufgehoben: Das Modell vom Dachstuhl eines spitzen Kirchturms. Natürlich aus Holz. Dass man bereits Mitte des 19. Jahrhunderts – aus ähnlichen Erwägungen, wie später bei den Kirchtürmen in Lübeck – nach Alternativen zum Holzdachstuhl suchte, war mir nicht bekannt. »Die Turmspitze ist ein klar gestaltetes Tragwerk aus Schmiedeeisen, quasi ein kleiner Eiffelturm.«

Fazit: Unbedingt reinschauen und lesen – und gespannt auf den nächsten Band warten, denn dieser erste widmet sich nur einer Hälfte der Ingenieurbaukunst, nämlich den Bereichen »Gewerbe, Bauten für die Öffentlichkeit, Wohnen«. Bis jetzt fehlen die Bauten und Anlagen des Straßenverkehrs, der Eisenbahn, der Luftfahrt, der Schifffahrt und der Telekommunikation und und und.