Solang wir aus Vorsicht vor Corona-Infektionen wenige Termine mit Mitmenschen wahrnehmen sollen und wollen, empfehlen wir hier eine kleine Auswahl fachbezogener Online-Audio- und Video-Beiträge. Auch zuhause lässt sich einiges entdecken …
Podcast – Vorträge – Dokumentationen – Klassiker – Zeitgeschichte – Museen – Zeitschriften
Wir aktualisieren und erweitern die Seite regelmäßig – Neu am 28. Mai: Frei Otto – Spanning the Future
Zum Tod von Dietmar Steiner
Kulturmanager Gerald Matt sprach 2015 mit Dietmar Steiner – dem jetzt verstorbenen, ehemaligen Direktor des Architekturzentrums Wien. Steiner veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Kritik und Theorie der Stadt und Architektur sowie Baukultur in nationalen und internationalen Medien und wirkte weltweit in Gremien und Jurys mit.
Podcast
What next – Dialoge zur Zukunft
Die Krise im Jahr 2020 ist ein Anlass, um digitale Formate des gemeinsamen Nachdenkens, des Austauschs und der Verbreitung von Wissen weiterzuentwickeln und neu zu verknüpfen. What/Next bietet als Blog einen Gesprächsraum, um über den laufenden Wandel und die damit verbundenen veränderten Aufgaben in unseren Städten zu reflektieren. What next ist ein Blog der vom Lehrstuhl für Planungstheorie der RWTH Aachen herausgegebenen Zeitschrift Planung neu denken. What next >>>
Autokorrektur
Wann, wenn nicht jetzt? Die Corona-Krise entwickelt sich weltweit in vielen Städten als Verkehrswende-Booster. Und Deutschland? Naja. Noch ziemlich viel Luft nach oben, um es vorsichtig zu formulieren. Dennoch: Es gibt sie, die Lichtblicke. Ihnen widmet sich Autokorrektur – ein Podcast des WDR >>>
Bundesstiftung Baukultur
Essays zur Baukultur, Interviews und Kurzfilme: Der Donut-Effekt, die Veränderung des öffentlichen Raums durch Corona, Soziologen, Architekten, Städtebauer, Denkmalpfleger. Regelmäßig mit neuen Beiträgen: >>>
Dokumentarfilm-Fest München
Bis zum 27. Mai, dieses Mal online und mit sehenswerten Filmen zu Themen des Bauens: ein Autobahnbau in Kolumbien, eine Nordumgehung nebst Folgen für einen Kurort und ein Tunnelbau in Georgien. (>>> 73, >>> 85 und >>> 92 Minuten)
Radio-Essay, Annie Ernauxs Buch über Supermärkte
Die Autorin Annie Ernaux hat ein Buch über Supermärkte geschrieben, das bisher noch nicht auf deutsch erschienen ist. „Warum Supermärkte? Weil man mit ihnen vom Leben erzählen kann.“ Von dem seltsamen Widerspruch, in dem wir leben: Gefangen zwischen der Liebe zu den Waren, die uns umgeben, und dem Gefühl des Unbehagens ihnen gegenüber.
>>> SWR 2, 59 Minuten
After Corona Club mit Niklas Maak
Stadtveränderungen als Folge von Krisen: Aus der Geschichte projiziert Maak ein Szenario in die Zukunft. „Wir haben lauter Gebäude, die zu nichts mehr nütze sind. Bürotürme, Einkaufszentren, Postämter stehen alle rum und werden durch Digitalisierung und Robotisierung irgendwann überflüssig. Wenn wir aber sagen, was kann man denn mit diesen Gebäuden machen, kann man wirklich zu spannenden neuen Lösungen kommen.“ (20 Minuten)
>>> NDR Fernsehen
Das philosophische Radio
Um dem Bedürfnis nach Austausch mit anderen nachdenklichen Menschen zu entsprechen, hat WDR 5 mit der Sendung „Das philosophische Radio“ ein einzigartiges, regelmäßiges Forum für die öffentliche philosophische Diskussion geschaffen. Unter anderem war dort Heike Delitz zu Gast, sie sprach darüber was die Art und Weise, wie heute gebaut/geplant wird, über unsere Gesellschaft aussagt. Prägend: die sozialen Ebenen der Architektur >>>
Neues Kursbuch für die Bahn
Mobilität bleibt trotz Corona-Krise der Bereich, in dem hierzulande die Zukunft von Städten und Metropolregioenen und ländlichen Bereichen entschieden wird. Verkehrswende und Klimawandel hängen unmittelbar zusammen – wie es mit der Bahn weitergeht, ist Thema eines SWR2-Features (>>> 52 Minuten).
Eigentumsreligion
Wie denn die Republik aussähe, wenn das Eigentum kein Fetisch wäre? Anstelle von Soldaten bestimmen heute vor allem Investoren, wem was gehört – und wer wem Geld für sein Dasein zu zahlen hat. Wie es dazu kam, welche Ungerechtigkeiten der Eigentum an Boden und Immobilien produziert, hat Timo Rieg gründlich recherchiert und historisch aufgearbeitet. Und er glaubt: „Die Abschaffung des privaten Grundeigentums wird rückblickend einmal so selbstverständlich und überfällig erscheinen wie das Ende der Sklaverei und die Gleichberechtigung der Frau.“ (29 Minuten) >>>
SWR2 Wissen
Breit gefächert sind die Themen dieser Podcast-Serie. Von genialen Mathematikern, etwa dem Begründer der Topolgie in der Mathematik Felix Hausdorff, Geschichten von Hochstraßen und Grenzlinien (Schwarzwaldhochstraße, Brenner) über Beiträge zu Politik und Philosophie – etwa zu Hans Jonas und die Ethik der Verantwortung bis zu Stadtgeschichte reichen die Beiträge. So berichtet die Sendung vom 31. Januar 2020 über die Städte Speyer, Worms und Mainz. Dort entstand im Mittelalter der SchUM-Verbund jüdischer Gemeinden, der Kultur, Religion und Geistesleben des europäischen Judentums entscheidend geprägt hat. (28 Minuten) >>>
Urban Political
Einmal im Monat wird auf dieser von Hochschulen ind Berlin, Glasgow und Dessau kuratierten Plattform ein Podcast zu Themen der Stadtpolitik und Stadtentwicklung hochgeladen. Verschiedene Perspektiven auf das Thema von Aktivisten, Forschern und Politikern werden zusammengeführt. Die Beiträge wollen dazu zu einem besseren Verständnis von Stadt beitragen und Überlegungen teilen, wie Städte gerechter und demokatischer werden können. Der aktuelle Podcast behandelt die Auswirkung des Corona-Virus auf die Stadt (46 Minuten) >>>
Vorträge und Diskussionen
Virtual Design Festival
Seit etwa einer Woche richtet die Plattform Dezeen mit Partnern weltweit das Festival aus, das Vortäge, Interviews, Diskussionen, Filme und virtuelle Ausstellungen präsentiert. Mit Beiträgen zu Architektur, Design, Stadtraum und Umwelt. Zur Startseite >>>
19. April
Buckminster Fuller: Everything I know
Corona-Zeiten sind immerhin auch Zeiten, sich einer Sache länger als sonst möglich zu widmen. SWR2 brachte ein 14-stündiges Hörspiel von Thomas Pynchons Kultroman „Die Enden der Parabel“ zu Gehör. (Nachzuhören bis zum 25.4.) Zwei Jahre nach dem dieser Roman erschien, hielt Buckminster Fuller eine Serie von Vorlesungen über sein Leben, sein Werk, seine Erfindungen, sein Denken. 42 Stunden sind es insgesamt – über Dymaxion C, Wichita House, geodätischen Kuppern und Tensegrity-Konstruktionen. In seiner Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde heißt es zm Schluss: „So, Planer, Architekten und Ingenieure, ergreift die Initiative. Geht ans Werk, und vor allen Dingen, arbeitet zusammen und haltet nicht voreinander hinterm Berge, und versucht nicht, auf Kosten der anderen zu gewinnen.“ Man sieht, wie aktuell Fuller ist. Everything I know >>>
9. April
Aus Alt mach Neu
In Situ ist ein Schweizer Architektur- und Planungsbüro, das sich intensiv damit beschäftigt, wie Materialeien von alten Bauten wiederverwendet werden können und bestehende Gebäude neu genutzt werden können. Der Bausektor hat einen wesentlichen Anteil am steigenden Rohstoffverbrauch und produziert eine große Menge an klimaschädlichen CO2-Emissionen. Eine konsequente Wiedernutzung von Bestehendem würde helfen, den ökologischen Fußabdruck des Bauens wesentlich zu vermindern. Kerstin Müller: Aus Alt mach Neu – Zweite Chance für Gebäude und Baumaterialien (14 Minuten) >>>
Wechselgespräche
Bereits mehr als fünfzig Mal fand im Wechselraum des BDA Baden-Württemberg das Wechselgespräch statt – 18 davon kann man sich auf dem Videokanal Vimeo anschauen. Mit Sophie Wolfrum, Edgar Reitz, Florian Nagler, Andreas Hofer, Gerd de Bruyn, Johannes Kister, Mario Botta, Themen sind unter anderem Angst, Untergrund, IBAs, das Dorf, die Natur der Stadt und das Spannungsfeld aus Bauen und Politik >>>
Armin Nassehi: Grenzen des öffentlichen Raums
Wie wird das Gleichzeitige von Ungleichtzeitigem zivilisiert vermittelt? Wie gelingt es, Handlungen in einer Weise zu koordinieren, dass diese Gleichzeitigkeit anerkannt werden kann? Armin Nassehi über die öffentliche Räume, über soziale Medien und warum viele meinen, dass viel weniger gesagt werden darf, obwohl so viel gesagt wird werden kann wie nie zuvor: nein – weil soviel gesagt werden kann wie nie zuvor. Festvortrag vom Winterempfang der Bundesstiftung Baukultur. (42 Minuten) >>>
Rem Koolhaas und David Gianotten zur „Countryside“
Die Melbourn University zeichnet Vorträge und Diskussionen auf. Hier erläutern die Referenten Fakten und Thesen zum Verhältnis von Stadt und Land. Bemerkenswert die veränderten Thesen zum Habitat vor allem aus dem australischen Blickwinkel. (60 Minuten) >>>
Philosophie der Maschine
Für Martin Burckhardts Projekt zur „Philosophie der Maschine“ soll im Wochenturnus jeweils ein Video zur Thematik hochgeladen werden, bislang online ist die Einleitungsvorlesung. Über das Buch, das Burckhardt unter gleichem Titel veröffentlichte, hieß es in einer Rezension in der FAZ: „Indem sie das philosophische Phantasma eines reinen Denkens realisiert, wird die Maschine zu einer zweiten Natur, deren vermeintlichen Gesetzen und Sachzwängen nur durch den Verweis auf ihre Künstlichkeit zu entkommen ist. Darin besteht die aufklärerische Pointe dieser enzyklopädisch angelegten, von großer Gelehrsamkeit zeugenden Philosophie der Maschine.“ >>> (23 Minuten)
Dokumentationen
Still Burning
Noch immer macht die Steinkohle knapp 14 Prozent an der Stromproduktion in Deutschland aus. Seit der Schließung der letzten Steinkohlezechen Ende 2018 wird 100 Prozent der hierzulande verfeuerten Kohle importiert, vor allem aus Russland, den USA und Kolumbien. Die Verbrennung von Steinkohle heizt dabei die Klimakrise enorm an. Der erste von drei Filmen zeigt, wie sich Aktivist*innen in Deutschland für den Stopp der Kohleimporte einsetzen. Sie protestieren in Solidarität mit all den Menschen, die in den Abbauregionen ihr Zuhause gegen den Bergbau verteidigen. Die weiteren Folgen werden am 29. Mai und 5. Juni veröffentlicht. Still Burning >>>
Chair Times
Der Film ist ein Parcours durch ein «Meer der Stühle»: 125 Objekte von 1807 bis zu jüngsten Entwürfen aus dem 3D-Drucker sind im Vitra Schaudepot, in der Reihenfolge ihrer Produktionsjahre, zu einer Timeline des modernen Sitzmöbeldesigns aufgestellt. ZU Wort kommen die Designerin Hella Jongerius, die Designer Antonio Citterio und Ronan Bouroullec, die Architekten und Sammler Arthur Rüegg und Ruggero Tropeano, der Architekt David Chipperfield, der Direktor Emeritus MAK Wien/Los Angeles Peter Noever, Mateo Kries, Direktor des Vitra Design Museums, die Kuratoren des Vitra Design Museums Amelie Klein, Jochen Eisenbrand sowie der Sammlungskurator Serge Mauduit. Und als «Guide» auf der Zeitreise durch die Stühle, Rolf Fehlbaum, Chairman Emeritus von Vitra. 90 Minuten >>>
3. Mai
Notre Dame – Wiederaufbau eines Wahrzeichens
Am 15. April 2019 brennt Notre Dame in Paris. Monate später beschäftigen sich unzählige Wissenschaftler mit der Frage: Wie kann man Notre-Dame wiederaufbauen? Die Sendung berichtet über die Auseinandersetzungen und die Suche auf dem Weg zum Wiederaubau, Schritt für Schritt nähern sich die Moderatoren der Frage: Wie rekonstruiert man ein Bauwerk wie Notre-Dame?
27 Minuten, zugänglich bis 13. Juli 2020 >>>
Wasser – im Visier der Finanzhaie
Und wieder ist kein Regen in Sicht: die Trockenheit ist eine Phänomen des Klimawandels, das uns nun auch trifft. Die Nachfrage steigt, die Vorräte gehen zurück: Wasser ist zur begehrtesten Ressource auf dem Planeten geworden. Banken, Investmentfonds und Hedgefonds stürzen sich auf alles, was mit dem blauen Gold zu tun hat. Aber kann Süßwasser als ein Rohstoff bezeichnet werden, der dem Erdöl, der Kohle oder dem Weizen ebenbürtig ist? Darf man zulassen, dass Banken und Investmentfonds – Finanzinstrumente schaffen, mit denen sie auf den Wert des Wassers setzen? 88 Minuten (bis zum 13. Juni) >>>
Research Äthiopien
Die Corona-Pandemie stand gerade in ihren Anfängen, als Tina Kammer und Andrea Herold (InteriorPark) zu einer Forschungsreise durch Äthiopien starteten, um die vielfältigen Handwerkstechniken und die traditionelle Verwendung natürlicher Materialien im ländlichen Äthiopien zu entdecken. Felsenkirchen, traditionelle Web- und Bautechniken, natürliche Farben – die Seite biete wunderschöne Einblicke in Zeiten, in denen Reisen dieser Art nicht möglich sind. Aus einer anderen Welt >>>
Flanier mit mir
Der BDA Bayern hat in den letzten Jahren Spaziergänge organisiert, auf denen Interessierte aus allen Berufsgruppen mit einem Philosophen die Stadt erkunden. Die Spaziergänge aus den Jahren 2016 bis 2019 in München und Augsburg sind als Filme dokumentiert. Die Langfilme der Stiftung dauern etwa eine halbe Stunde, die Kurzfilme etwa vier bis acht Minuten. So können die Zuschauer z.B. Prof. Dr. Bernhard zum Thema „Die Philosophie der Architekturmoderne“ bei seiner Runde durch die Parkstadt Bogenhausen folgen oder Prof. Dr. Christian Illies in Augsburg zuhören, der über „Schönheit als Nachhaltigkeitsfaktor“ spricht. Dr. Gerhard Stamer erläutert im Kurzfilm das Zusammenleben in der Stadt München unter dem Aspekt „Ideen und Inspirationen von Karl Marx“ und Dr. Martin Düchs spricht in der Fuggerei Augsburg über „Menschenbilder in der Architektur“. Alle Videos: >>>
20. März
Die Böhms. Architektur einer Familie.
Der einzigartige Dokumentarfilm von Maurizius Staerkle Drux aus dem Jahr 2014 wird bei WDR online bis zum 22. Januar 2021 gezeigt. Es ist sehr sehenswert, wie nah der Regisseur den Architekten Gottfried und seiner Frau Elisabeth und den Söhnen Peter, Paul und Stephan Böhm gekommen ist, ohne nur andeutungsweise voyeurhaft zu wirken oder es an Aufmerksamkeit für die Sache vermissen zu lassen.
>>> (82 Minuten)
20. März
Frank Lloyd Wright: Man Who Built America
Der walisische Architekt Jonathan Adams machte sich auf den Weg durch Amerika, auf den Spuren von Frank Lloyd Wright. Solang das Reisen riskant und aufwändig ist und die USA ohnehin unberechenbar bleiben, bietet der Dokumentarfilm Einblicke in den aktuellen Zustand von Frank Lloyd Wrights Architektur. Und macht leider: Reiselust.
>>> (55 Minuten)
19. März
Die Clusterwohnung – Bauen und Leben im Kollektiv
Die Genossenschaft Spreefeld bietet mit ihrem 2014 fertiggestellte Projekt am südlichen Flussufer in Berlin-Mitte nicht nur Bewohner*innen erschwinglichen Wohnraum, sondern dient auch dem Erhalt des öffentlichen Zugangs zum Flussufer und zeigt so, wie dem Gemeinschaftssinn Raum gegeben werden kann. Die Ausstellung „Die Clusterwohnung, Bauen und Leben im Kollektiv“ beschäftigt sich mit der Frage nach einer neuen Architektur der Gemeinschaft und macht diese Wohn- und Lebensform des Teilens mit ihren Herausforderungen im alltäglichen Miteinander erlebbar. Sie ist im Netz als virtueller Rundgang zugänglich mit einer Linksammlung, unter der weitere Informationen über das Projekt zu bekommen sind. Zudem kann in der ARD Mediathek ein Kurzbericht über das Spreefeld abgerufen werden.
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Klassiker
NEU: Frei Otto – Spanning the Future
Der Dokumentarfilm über das Leben und das Werk des 2015 verstorbenen Pioniers des Leichtbaurs und Vordenkers des organischen wie ökologischen Bauens zeigt Ausschnitte aus einem seiner letzten Interviews. Darüber hinaus kommen Architekten und Ingenieure wie Zaha Hadid, Patrik Schumacher, Götz Schierle und Jürgen Hennicke zu Wort. 60 Minuten >>>
1. Mai
Eiermann digital
Ob wegen Corona oder weil es sonst Gründe gibt, die Ausstellung Eiermann digital nicht besuchen zu können: einen guten Ersatz bietet der Instagram-Auftritt des SAAI, in dem sukzessive Dokumente und Projekte Eiermanns präsentiert werden, die ein erweitertes Bild auf die Arbeit des Architekten zu werfen, der die Nachkriegsmoderne in der Bundesrepublik wesentlich mitgeprägt hat. Eiermann digital >>>
Metropolis
Klassischer geht es kaum: ein Meisterwerk der Filmgeschichte, von Herrschern und Beherrschten, Macht und Unterdrückung – in eindrucksvoellen Stadtbildern. Der legendäre Stummfilmklassiker in der restaurierten Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung von Fritz Lang ist frei zugänglich. Angesichts der der Macht von Google, Amazon & Co, das Datenlieruferung, die mit Selbstoptimierung als vermeintliche Freiwilligkeit als neue Form der Manipulation und Unfreiheit droht, mag Metropolis ein Zeugnis einer vergangenen Zeit sein – die Botschaft, dass es darum gehe, auf das Herz zu hören, sollte überzeitlich gültig sein. Metropolis >>>
bauhaus.film.expanded
Die im Februar am ZKM eröffnete Hommage an die bewegte Bilderwelt des Bauhaus ist seit dem 16. April auch digital zugänglich. Jede Woche werden neue Filme online gestellt, diese Woche die „erweiterten Filmformen“ – mit Moholy-Nagys tönendem ABC, Lichtspielexperimenten, Outakes von Schlemmers Triadischem Ballett. Es folgen noch im April die politischen und experimentellen Filmessays (23. 4.) sowie Architekturfilme (30.4.), im Mai das Kapitel „Abstrakte Filme“. Zusätzlich präsentiert das ZKM jeden Sonntag um 18:00 Uhr ein Rahmenprogramm und heute (16.4.) die virtuelle Eröffnung mit Markus Heltschl und Paula Schwerdtfeger. bauhaus.film.expanded >>>
14. April
Fidelio
Eine Aufführung war nicht möglich, deswegen wurde Beethovens Oper Fidelio für das Fernsehen aufgezeichnet: Christoph Waltz inszenierte, und Barkow Leibinger entwarfen das Bühnenbild: „Ein labyrinthisches Geflecht aus steil ansteigenden Stufen auf die Bühne, die stark an die Endlostreppen von Maurits Cornelis Escher und an Sergej Eisensteins Hafenstufen in „Panzerkreuzer Potemkin“ erinnern“, so die FAZ. Oder eben an eine Doppelhelix, der Träger der DNA – auch vor dem Hintergrund der Frage nach dem Erbgut und dessen Determination lässt sich das Wechselspiel aus Macht und Liebe, Gefangensein und Befreiung, der Überwindung des vermeintlich vorgezeichneten Schicksals lesen. Sehen Sie selbst: Bis zum 11. Juli auf arte >>>
EAMES the architect and the painter
Charles und Ray Eames sind sicher eines der berühmtesten Paare unter den Designern. Dieser Film widmet sich sowohl den Entwürfen und Objekten der beiden als auch ihrer biografischen Geschichte. Nicht zu vergessen: die Arbeitsweise, die sie etabliert haben, die den Mitarbeitern viel Freiheit gab und die bis heute als vorbildlich gilt. In der Zusammenarbeit des Architekten und der Künstlerin entstanden nicht nur Design-Klassiker: auch Filme, Architektur, Grafik, Ausstellungen, Fotografie waren Teil des Eames-Kosmos. 85 Minuten >>>
Andrej Tarkowskij: Stalker
Für einen langen Abend: Stalker ist einer von Tarkowskijs wichtigsten, eindrucksvollsten und verstörendsten Filmen. Er erzählt in fantastischen und überwältigenden Raumbildern von der Reise in einen verbotene, kontaminierte Zone, an einem Ort der Wünsche erfüllen lässt. Die Reisenden, neben dem Stalker (hier im Sinne eines Ortskundigen) einem Schriftsteller und Professor erkennen nach ihrer gemeinsamen Reise, dass ihnen die Erfüllung ihrer Wünsche ein zu großes Risiko bedeuten würde. Das Lexikon des Internationalen Films: Ähnlich wie in ‚Solaris‘ benutzt Tarkowskij eine Science-Fiction-Vorlage als Hintergrund für mystisch-philosophische Reflexionen und überwältigende Bildvisionen, mit denen er die Grenzen des herkömmlichen Erzählkinos poetisch überschreitet. Die eigenwillige Ästhetik seiner Filmsprache, die sich jedem oberflächlichen Realismus verweigerte, nötigte Tarkowskij 1982 zur Emigration aus der Sowjetunion. 155 Minuten >>>
16. März
Jacques Tati: Mon Oncle
Dieser Klassiker von 1958 ist von bestechender Beobachtungsschärfe in Bild und Ton, verknüpft mit Humor und Komik. Hier verlinken wir zu einer Version in Originalsprache – Bild und Ton erschließen sich in der Filmerzählung aber auch jenen, die des Französischen nicht mächtig sind. Vor 62 Jahren brachte Jacques Tati dialektisch zum Ausdruck, was bis heute die Relevanz und Tragik der Technik beim Wohnen und im öffentlichen Raums ausmacht.
>>> 1:50.00 Minuten
30. März
Koolhaas Houselife und mehr
Hier erzählen die Filmemacher Béka & Lemoine über ihre Art, Filme zur Architektur zu drehen. Auch wenn der kritische Ansatz der beiden, Architektur werde meistens nur im Sinne der Werbefotografie bzw. -filme gezeigt, keineswegs neu ist, sind die Filme (hier eine >>> Übersicht) unterhaltsam und sehenswert. Vor allem, wenn sie sich auf die reine Beobachtung konzentrieren.
>>> Béka & Lemoine, 2018, 30 Minuten
Zeitgeschichte
Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert
Hannah Arendt ist eine Philosophin, die sich nicht zu urteilen scheute – „eigensinnig und unbeirrt auch dann, wenn ihr massive Kritik entgegenschlug“, wie es kürzlich inder FAZ stand. Carsten Ruhl hat im dritten Teil seines Essays über das Alltägliche Arendts These vom Primat des Alltäglichen und Banalen reflektiert. Auch zum Thema „öffentlich und privat“ hatte sie einiges zu sagen. Das Deutsche Historische Museum widmet ihr eine große Ausstellung, zu der nun viel Material auch online zur Verfügung steht: Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert >>>
16. März
Günter Gaus | Zu Protokoll
In der Übergangszeit zwischen analog Historisiertem und digital allmählich Erfasstem sind die „Protokolle“ von Günter Gaus mit erheblicher Relevanz für unsere Gegenwart.
Die Gespräche zeigen, welches Niveau argumentativer Auseinandersetzung Günter Gaus in seinen Gesprächen erreichte und in einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln wusste. Wie Günter Gaus das Gespräch mit Rudi Dutschke einleitet, ist ein exzellentes Hörstück per se.
>>> Rudi Dutschke 1967, 42 Minuten
>>> Rudolf Augstein 1972, 45 Minuten
(Musik im Vorspann: Grieg, Aus Holbergs Zeit, Op. 40, 1. Satz, Präludium u.a.)
16. März
Roger Willemsen | Das hohe Haus
Ein scharfer und warmherziger Beobachter und Analyst der Gegenwart, der das intellektuelle Niveau des Qualitätsjournalismus noch zu verteidigen und vermitteln wusste. Ein Jahr lang war er im Parlement, das dieser Tage an Aufmerksamkeit und Anerkennung gewinnt, und hat es tagebuchähnlich beobachtet.
>>> Lesung Das hohe Haus, 89 Minuten
17. März
Karl Popper | Philosophie gegen falsche Propheten
Der Österreicher Karl Popper (1902-1994) versuchte sich als Arbeiter im Straßenbau, als Tischler – und wurde zum Glück Philosoph in der Tradition der Aufklärung. Hier erzählt der Autor des Klassikers „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ von seinen Lebenserfahrungen und erläutert den Rang und die Charakteristik von Wissenschaft mit einem inzwischen verlorenen Anspruch.
>>> Philosophie gegen falsche Propheten, 1974, 32 Minuten
18. März
Adorno, Horkheimer, Kogon | Verwaltete Welt
Ein Gespräch zwischen Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Eugen Kogon für den Hessischen Rundfunk, gesendet am 4. September 1950. Abgedruckt in: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 13: Nachgelassene Schriften 1949-1972. Fischer, Frankfurt am Main 1989, Seite 121–142.
Verwaltung erstickt die Freiheit – 1950 erkannt, bis heute relevant.
Museen
DAM: Die Neue Heimat (1950–1982) und DAM Preis 2020
Die Neue Heimat war der größte und bedeutendste nicht-staatliche Wohnungsbaukonzern im Europa der Nachkriegszeit. In einem Zeitraum von über dreißig Jahren hat das Gewerkschaftsunternehmen mehr als 400.000 Wohnungen geplant und ausgeführt. Eindrücke der Ausstellung und Videos sind zugänglich – da die Ausstellung bis Oktober läuft, können sie auch eine gute Vorbereitung auf einen inzwischen wieder möglichen Besuch sein. Die Neue Heimat (1950–1982) >>>
Auch der DAM-Preis ist gut für das Netz dokumentiert. Mit Video der Preisverleihung und der Dokumentation der Preise seit 2017
27. März
Architekturmuseum der TU Berlin
Die TU Berlin verfügt über einen fast 150.000 zählenden Bestand an Fotografien, Zeichnungen und Drucken. Er ist fast vollständig digitalisiert und mehr als die Hälfte, knapp 90.000 stehen zum freien Download ohne Einschränkungen oder Verpflichtungen zur Verfügung. Dort, wo Urheberrechte einer freien Verwendung entgegen stehen, muss man sich mit einem Vorschaubild begnügen.
Einen Einblick in die Schätze der Sammlung bietet der virtuelle Rundgang #closedbutopen >>>
18. März
Virtuelle reale Mussen
Empfehlung des Guardian: Eine Reise durch die großen Museen der Welt. Bilbao, London, Los Angeles, Südkorea, Rom, Paris, São Paulo. Darunter sind auch architektonisch weltbekannte Häuser: Das Guggenheimmuseum von Frank Gehry (Bilbao); das J Paul Getty Museum von Richard Meier (Los Angeles) und das MASP von Lina Bo Bardi (São Paulo). Zusätzlich empfehlen wir das digitale Angebot des Städel Museums in Frankfurt. Zu den Empfehlungen des Guardian geht es hier: >>>
Pavillon de L’Arsénal
Das französische Architekturzentrum ist im Pavillon de l’Arsénal untergebracht, der derzeit natürlich auch geschlossen ist. Dafür gibt es eine Online-Ausstellung von Stanislas Chaillou zum Thema „Künstliche Intelligenz und Architektur“ zu sehen.
>>>
Zeitschriften
Artists share messages of hope
Das Mailänder Architektur Magazin designboom hat Künstler aus der ganzen Welt eingeladen, auf seiner website hoffnungsfrohe Botschaften in Zeiten der Corona-Pandemie an seine Leser zu senden. Mitgemacht haben bereits Olafur Eliasson, David Shrigley, Julian Charrière, Doug Aitken, Monica Bonvicini und Tomás Saraceno. Zuletzt hat der New Yorker Künstler Tony Oursler ein Video mit seiner Bauchredner-Puppe stooky bill veröffentlicht. >>>
Domus
Zeichnungen, Interviews, Projekte, Ideen – die Redaktion der Zeitschrift Domus berichtet auf einer eigenen Seite über Ablenkungen, Vertiefungen, Geschichten, Menschen, die ihnen in der Zeit der Quarantäne begegnen – ein Journal über das Leben in der Zeit des Coronavirus. Living in quarantine: the journal >>>
Wir möchten das Angebot kontinuierlich erweitern – schauen Sie immer mal wieder rein und senden Sie uns Ihre Vorschläge.