2022 waren es 25 Jahre, seit „Zwischenstadt“ von Thomas Sieverts erschienen ist. Dass das Buch aktuell geblieben ist, erstaunt höchstens auf den ersten Blick erstaunlich. Im Gegenteil, über die Zwischenstadt kann gerade heute nicht genug diskutiert werden. Das zeigt sich etwa auch beim Thema Arbeit.
Dass sich das Baugewerbe verändern muss, könnte man inzwischen wissen. Es verändert sich dennoch nur sehr langsam, so langsam, dass man denkt, es ändert sich überhaupt nichts. Es dominieren die alten Routinen. Manchmal wünschte man sich, man könnte Zurückgebliebenen einfach dort sitzen lassen, wo sie sind. Das funktioniert leider nur selten. Aber immerhin.
Die Herausforderungen sind gewaltig, auch Architekt:innen sind gefragt, sich auf die Herausforderungen des Klimawandels einzustellen. Neue Publikationen zeigen, was möglich ist, was sich ändern muss und an welches Wissen angeknüpft werden kann.
Man kann über die Aktionen der »Letzten Generation« geteilter Meinung sein. Die Reaktionen darauf sind aber nicht dem angemessen, was im Zentrum ihrer Kritik steht. Es sollte endlich gründlich über das diskutiert werden, was den Protest hervorruft.
Im Oktober starben Bruno Latour und Mike Davis. Beide haben dem Glauben, es sei möglich, eine neutrale Beobachterposition einzunehmen, auf je eigene Weise misstraut. Entsprechend sind für beide Architektur und Planung immer Teil eines gesellschaftlichen und politischen Prozesses.
Studierte zunächst Kunst, dann Architektur in Aachen, Florenz und Stuttgart. War Redakteur der db, gründete mit Ursula Baus und Claudia Siegele 2004 frei04 publizistik. Schreibt Texte über Architektur und für freies Theater, macht Ausstellungen an der architekturgalerie am weißenhof und ist Landessekretär des BDA Hessen.
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