• Über Marlowes
  • Kontakt
Fotomontage: Josh von Staudach

Doch noch eine Lösung für die Stuttgarter Horten-Kacheln! Nachdem es zwischenzeitlich so ausgesehen hatte, als würden die sogenannten „Horten-Kacheln“ vom Kaufhof-Teilabriss in der Stuttgarter Eberhardstraße entsorgt werden (Stuttgarter Zeitung vom 1. März), zeichnet sich inzwischen eine überraschende Wende ab. Das Kunstmuseum Stuttgart erhält die begehrten Stücke und will nun damit seine Glasfassade optimieren, die in der Vergangenheit immer mal wieder Sorgen bereitet und die Haustechnik vor Herausforderungen gestellt hatte.

Für die neue Verwendung werden die Horten-Kacheln gereinigt und und mit einer neuartigen Beschichtung versehen. Die Beschichtung bindet und sammelt Feinstaub, zusätzlich ist in ihre eine photovoltaische Funktion integriert. Das Kunstmuseum wird dadurch, so heißt es, zukünftig mit seiner Fassade mehr Strom erzeugen, als es selbst verbraucht und kann den überschüssigen Strom an die Stadtwerke abgeben.

Die designhistorisch wertvollen Elemente, 1961 von Helmut Rhode entworfen, bleiben dem Stadtbild also erhalten, mehr noch, in prominent-sichtbarer Lage erhalten sie durch die neue Verwendung eine Aufwertung: Ursprünglich ein rein funktional-ornamentales Element, erhalten sie als Teil des Kunstgebäudes der Stadt gleichzeitig stadthistorische Kontextualisierung wie einen künstlerisch-autonomen Eigenwert – und helfen noch dabei, das Klima in der Innenstadt zu verbessern.

(Nachtrag 2. April: April, April…)