Chance vertan – nach langen Diskussionen wurde im Januar der städtebauliche und landschaftsplanerische Ideenwettbewerb für Münchens Nordosten entschieden. Den Wettbewerbsteilnehmern und -gewinnern kann man nicht vorwerfen, dass die Auslobung das Potenzial der Fläche zu nutzen nicht erlaubt hatte. Stadt wird so nicht weiter gebaut.
Dass München einer der teuersten Standorte in Deutschland ist, weiß man. Dass im Werksviertel am Ostbahnhof Münchens neue Philharmonie entstehen soll, ist ebenfalls bekannt. Dass hier auf dem Boden eines subkulturellen Kultur- und Kreativstandorts ein besonderes Quartier entsteht, das zumindest in großen Teilen die vermeintlich unumstößlichen Gesetze des Immobilienmarktes als Fiktion entlarvt, darf sich gerne noch herumsprechen.
BMI und BBR luden Mitte November 2019 zu einer Revision des Themas "Internationale Bauausstellungen" nach Berlin ein. Staatssekretärin Anne Katrin Bohle sprach deutlich an, wovor sich IBA-Macher und IBA-Experten wohl fürchten: Die Inflation und Bürokratisierung der IBA entkräften das Format an entscheidenden Stellen: der Unabhängigkeit, der Strahlkraft, im Anspruch. Und nun?
In dicht besiedelten Städten sind echte Freiräume rar geworden. Freiräume werden seit den 1990er Jahren in der Stadtplanung als heterogene Kulturlandschaften gesehen, dazu gehören auch produktive Freiflächen, die landwirtschaftlich und gartenbaulich genutzt werden.
Die Euphorie ist längst verflogen. In Stuttgart ächzt man unter den Belastungen, die das große Bahnprojekt "Stuttgart 21" für Pendler und Bewohner mit sich bringt. Da ist es nicht so einfach, Begeisterung für die neuen Quartiere zu wecken, die auf den freiwerdenden Arealen entstehen könnten. Der Wettbewerb dazu ist entschieden – der Sieger trifft die aktuelle Gefühlslage am besten. Der Entwurf bietet viele Chancen – wenn die Stadt bereit ist, sie zu ergreifen.
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