Die Diskussion um die Zukunft der Innenstädte läuft auf Hochtouren. Kein Wunder, denn die Pandemie, Beschränkungen und Lockdown haben die Fundamente, auf denen die Entwicklung der letzten Jahrzehnte ruhten, erschüttert. Doch so eben mal werden sich die Innenstädte nicht umkrempeln lassen.
Die Debatte, wie Städte gestaltet werden können, wie Boden- und Immobilienspekulation eingedämmt und die Handlungsfähigkeit von Städten und Gemeinden verbessert werden kann, hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Es scheint, als stehe sich – wieder einmal – Urbanistik und Städtebau gegenüber. Ein Versuch, den lähmenden Widerspruch aufzulösen und Konturen eines sozial-ökologischen Städtebaus zu formulieren.
Die Literatur zum Thema Wohnen ist unüberschaubar geworden. Ernst Hubeli legt nun ein kleines, 188 Seiten umfassendes Büchlein vor, in dem er die Wohnungsfrage im 21. Jahrhundert als Desaster politischer Ökonomie und anderer Fehlentwicklungen ausmacht: differenziert und kenntnisreich.
Nutzungsänderungen, die Konfrontation verschiedener Ansprüche in der Stadt und unvorhergesehene Entwicklungen erzeugen Kontraste, Lücken, Leerstellen – Brüche, die meist als Defizite wahrgenommen werden. Dabei wird übersehen, dass sie auch Raum- und Nutzungsreserven bieten, die erst zu einem noch nicht definierten, späteren Zeitpunkt produktiv werden.
Fragen zur Architektur (35) | Räume, Orte, Hierarchien, Teil 2. Sind unsere hierarchischen Raumvorstellungen noch mit der Wirklichkeit zur Deckung zu bringen? Der zweite Teil des Essays über Raumbilder und Raumbezüge geht der Frage nach, wie Städte besser die Beziehungen abbilden könnten, die sie prägen.
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