Haus am Tackhütter Broich in Mönchengladbach, Architekt Feyyaz Berber, 2018–2020 (Bild: Stefan Müller)
Seit den 1960er Jahren ist die Architektur, die heute unsere gebaute Umwelt in Stadt und Land prägt, stetig in der Kritik geblieben. Es gibt aber wieder unterschiedliche Versuche, eine Architektur zu etablieren, die mehr sein will als funktionale Abstraktion oder renditeträchtige Minimierung: eine Architektur, in der sich Geschichten finden lassen.
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1965 verfasst der deutsche Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich sein Buch „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“ – als Fundamentalkritik an der architektonischen Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Untertitel „Anstiftung zum Unfrieden“. Ein Jahr später veröffentlicht Robert Venturi „Complexity and Contradiction in Architecture“, in dem er das Mies´sche Diktum vom Weniger, das mehr sei, umkehrt: „Less is a bore“, sagt er da, „weniger ist langweilig.“ Peter Blake schließlich arbeitet sich an einem weiteren großen Leitsatz der Moderne ab: „Form Follows Fiasco“ konstatiert er 1977 und führt im gleichnamigen Buch aus, warum die Moderne eben nicht funktionierte. In seinem 1973 erstmals veröffentlichten Werk „Das Prinzip Hoffnung“ lässt Ernst Bloch gut acht Jahre nach Mitscherlich kein gutes Haar an unserer gebauten Umwelt: „Seit über einer Generation stehen darum diese Stahlmöbel-, Betonkuben- und Flachdach-Wesen geschichtslos da, hochmodern und langweilig, scheinbar kühn und echt trivial, voll Hass gegen die Floskel angeblich jedes Ornaments und doch mehr im Schema festgerannt als je eine Stilkopie im schlimmen 19. Jahrhundert.“ (1) Bemerkenswert ist dabei die zeitliche Einschränkung, die der Philosoph vornimmt. Es geht ihm, wie Mitscherlich, um die architektonische Moderne, genauer: um die Nachkriegsmoderne. Beiden ist dabei klar, dass es nach dem Krieg Gründe für Schnelligkeit und Rationalität gab, beide kritisieren, dass man sich mit Blick auf die architektonische Gestaltung auch später nicht von dieser Reduktion gelöst hat.
Postmoderne und analoge Architektur waren seitdem zwei der wohl bekanntesten Strömungen, die versuchten, dem Trivialen, wie Bloch schrieb, etwas entgegen zu setzen, das mehr erzählt, das nicht auf Reduktion setzt. Beide blieben scheinbar mehr Versuche denn gelungene Experimente im Sinne einer konsistenten Fortschreibung der Baugeschichte. Inzwischen aber gibt es einige junge Architekt:innen, die sich bewusst auch auf diese beiden Epochen beziehen, wenn sie betonen, dass sie mit ihrer Architektur wieder an einem Mehr als nur dem „Weniger“ interessiert sind.
Drei Beispiele einer aktuellen Suche
Der Kölner Architekt Feyyaz Berber etwa sagt mit Blick auf seine Ausbildung an der RWTH Aachen: „Den Begriff Schönheit durfte man während des Studiums im Prinzip gar nicht erwähnen.“ Dennoch geht es ihm heute auch um Schönheit, darum, Häuser zu bauen, die bei Nutzer:innen wie Passant:innen etwas anregen, „zum Klingen bringen“. „Ordnung ist ein wichtiges Thema in meiner Arbeit“, bekennt Berber. „Bis zum Beginn der Moderne gibt es ein großes Regelwerk, viele Prinzipien, ja, einen Kanon, der über Jahrhunderte verfolgt wurde.“ All das interessiere ihn, die „Verschiebung des Blicks weiter in die Vergangenheit“ habe ihm den Bezug zu weiteren Referenzen ermöglicht, „die ich nun versuche, für unsere Zeit zu aktualisieren und zu übersetzen“.
Max Otto Zitzelsberger, Architekt und Junior-Professor aus München, kommt zwar von einem anderen gedanklichen Ausgangspunkt, sieht sich aber ähnlichen Vorwürfen wie Feyyaz Berber gegenüber: dem des Historismus. „Der eigentliche Verdacht, der mit diesem Vorwurf mitschwingt“, so Zitzelsberger, „ist der, dass man konservativ sei. Wer zurück blickt, so die vereinfachte Logik, ist an der Zukunft grundsätzlich nicht interessiert und damit letztlich rechts.“ Dabei sei es doch „einigermaßen paradox, dass es heute eine Partei wie Die Grünen ist, die sich für Erhalt und Schonung unserer Umwelt einsetzt, während die eigentlich traditionellen Parteien wie CDU und CSU, deren Kernkompetenz das konservative Bewahren ist, auf Wirtschaftswachstum und neoliberale Veränderung setzen.“ Für den Architekten, der für den Heu Stadl in Kneiting und dem Warte Haus in Landshut mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet wurde, folgt daraus: „So ist das Erhalten von etwas Altem in Teilen plötzlich fortschrittlich.“
Feyyaz Berber wiederum konstatiert, dass sein Zugang zu historischen Bauteilen und -formen und damit Räumen durchaus ein anderer ist. Für ihn ist „der Fakt, dass ich teilweise in Istanbul aufgewachsen bin, ein Schlüssel für den Zugang zu einem breiteren Vokabular. Ich kenne viele der Elemente, die hier als historistisch im Sinne von konservativ verrufen sind, schon aus meiner Kindheit als ganz normale Teile des architektonischen Repertoires. Insofern habe ich dazu tatsächlich einen etwas anderen Bezug.“ Eine Erfahrung, die er auch im Bauherrengespräch schon gemacht hat. Im Interview per Video-Schalte nennt er die Pergola als ein Beispiel, über das er mit einem Bauherrn redete, „der wie ich Wurzeln in der Türkei“ hat. Der Kölner Architekt erklärt: „Er konnte alles, was ich ihm dazu erzählte, sofort nachvollziehen, weil er sich an die Kindheit und die Tage im Hof seines Onkels in der Türkei erinnerte, an den Tee, der dort getrunken wurde. Er hatte sofort ein Bild und Erinnerungen vor Augen.“
Architektur, die Erinnerungen weckt
Das Bild vor dem inneren Auge ist auch ein wesentlicher Antrieb für Max Otto Zitzelsberger. Mit Blick auf die eigene Kindheit stellt er fest: „Ich bin in einer Beamtenfamilie groß geworden, in der alles sehr pragmatisch gesehen wurde: Unser Haus wurde ausschließlich nach funktionalen Kriterien ausgesucht. Überlegungen wie Qualität oder dergleichen spielten keine Rolle.“ Der Vater sei „wahnsinnig belesen“, lese aber „nur Zeitung“. „Deswegen liebe ich Geschichten und Romane.“ Aus dieser, wie er selbst sagt, „schnöden Doppelhaushälftenwelt“ aber fuhr die Familie im Sommer stets in die Berge: auf eine alte Hütte. „Das war für mich ein absoluter Traum: das schöne Land, das schöne Haus, die schönen alten Dinge. Da habe ich, glaube ich, diese romantische Sehnsucht entwickelt.“
Für den Bonner Architekten Uwe Schröder, Professor am Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung der RWTH Aachen, ist die Auseinandersetzung mit dem Romantischen in der Architektur seit einiger Zeit keine bloße Sehnsucht mehr. Im Laufe eines inzwischen mehr als zwanzig Jahre andauernden Prozesses intensiver Auseinandersetzung mit der architektonischen Moderne und der Frage, was ihm der Kern der Architektur sei, hat sich Schröders Architektur deutlich gewandelt. Für ihn verbinden sich mit der architektonischen Moderne zwei Begriffe: Abstraktion und Autonomie. Am Ende aber, „…wenn man alles abgezogen hat, wenn nichts mehr abzuziehen ist“, so Schröder, „dann ist das, was Architektur eigentlich ausmacht – oder doch ausmachen sollte –, gleich mit ausradiert.“ Gemeinsam mit der Beschäftigung mit dem Autonomie-Begriff in der Architektur, jener Architektur also, die sich von allen Einflüssen frei macht, habe ihn das in eine „doppelte Sackgasse“ und „auf der einen Seite in eine Auseinandersetzung mit dem Räumlichen geführt“, und ihn andererseits „darüber nachdenken lassen, wovon die Architektur eigentlich bestimmt ist.“
Für Uwe Schröder sind das zum einen innere, zum anderen äußere Bestimmtheiten. Bei den äußeren macht er etwa Zweck, Ort und Zeit aus, bei den inneren Material, Konstruktion, Form, Funktion und Raum. Uwe Schröder sagt heute: „Wenn man jedoch einmal darüber nachdenken wollte, dann sind es eben diese inneren Bestimmungen der Architektur, die Eigenschaftlichkeiten, die einem Gebäude selbst anhaften.“ So wird klar, warum die heutigen Gebäude aus seinem Büro formalästhetisch auf den ersten Blick nur noch wenig mit seinen frühen Häusern zu tun haben, die noch deutlich von der Architektursprache seines Lehrers Oswalt Mathias Ungers geprägt sind: „Die Beschäftigung mit diesen Eigenschaftlichkeiten hat die Abstraktion für mich grundsätzlich in Frage gestellt.“ Schröder hält fest: „Ich baue ein Haus nicht des Materials wegen, der Konstruktion, der Form oder der Funktion wegen, sondern wegen der Räume.“
Von der Abstraktion zur Raumwirksamkeit
So sind die zunächst einfarbig verputzten und hier und da um Backstein ergänzten Bauten nach und nach farbiger geworden, haben Rund- und Spitzbögen sowie geneigte Dächer Einzug in das Werk Schröders gefunden. Im Laufe der Zeit habe ihn, „auch in der Folge der Auseinandersetzung mit Semper“, „die Bekleidung des Raums immer mehr interessiert, als die Bekleidung der Wand und damit die Frage, wie all das Materiale, und dazu zählt die Farbe ja am Ende, schließlich raumwirksam wird.“
Der Bonner Architekt macht im Interview deutlich, dass es ihm dabei um mehr geht, als um formale Spielereien: „Die Suche nach einer Poesie der Baukunst, nach einer die Sinne und den Sinn sättigenden Architektur, gerät in den Fokus.“ Durch diese Art der Architektur, die die Sinne anspricht, geht es auch um „Verständlichkeit, Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit auf der einen Seite.“ Dazu kommt das Konkrete auf der anderen Seite: „Mich interessiert heute viel mehr, worin ein Haus bestimmt ist – und das auf einer generellen, allgemeinen Weise.“
Sinn und Sinnlichkeit: die Leerstelle in unseren Städten und Häusern
Auch Schröder hat eine Leerstelle ausgemacht: „Vielleicht vermissen auch wir verstärkt Sinn und Sinnlichkeit in Architektur und Stadt.“ Er bezieht sich mit Blick auf seine grundlegende Beschäftigung mit der Romantik als einer Epoche des Wandels und Umbruchs auf die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, wenn er vermutend sagt, vielleicht „lebten auch wir in einer Zeit des Wandels und des Umbruchs“. Assmann war es, die „vom Fall des Zeitregimes der Moderne gesprochen“ hat. Für Schröder ist „…das Romantische auch das sprachfähig Machen der Architektur, wenn es um Sinnlichkeit und Sinn geht.“ Diese theoretische Annäherung führte den Architekten zu einem vertieften Nachdenken über die Poesie, zu der die Architektur schlussendlich im Stande sein sollte: „Das Fehlen der Poesie ist vielleicht das größte Manko in unserer gegenwärtigen Architektur und in unseren Städten, das, wonach wir uns am meisten sehnen.“
Die Vermutung, dass dem so ist, sich daran aber derzeit etwas ändert, teilen auch Feyyaz Berber und Max Otto Zitzelsberger. Berber stellt auch mit Blick auf seine Lehrtätigkeit fest: „Es gibt einige Beispiele für einen Wandel hin zu mehr Poesie in der Architektur. Allein der Blick auf die sozialen Medien und die dort gezeigten studentischen Arbeiten oder Bauten von anderen Kollegen unterstreicht das.“ Zitzelsberger ergänzt: „Es gibt derzeit sicher eine romantische Sehnsucht nach Poesie. Wie Feyyaz Berber sehe ich das auch bei studentischen Arbeiten, die ich betreue.“ Für Zitzelsberger ist das die Folge einer Entwicklung, die über die Schweiz und die Analogen nach Deutschland gekommen sei – auch durch Adam Caruso, der „für eine Art zweite Phase der analogen Architektur steht“, oder durch den Belgier Jan de Vylder.
Unterschiedliche Ausgangspunkte, ähnliche Bestrebungen
So geht es den drei Architekten sowohl um unterschiedliche Dinge, wie auch um das Gleiche. „Mir geht es um die Verwendung von Elementen, die ich schön finde, Dinge, die mehr erzählen, die bei den Nutzern Erinnerungen wachrufen, um das Verhältnis von Zeitgenossenschaft und Kontinuität“, sagt Berber. Sich an einem breiter gefächerten Repertoire an Referenzen zu bedienen, als an jenem, das die architektonische Moderne bereithält, und diese erweiterte Klaviatur, mit dem Ziel, Erinnerungen und Bilder zu wecken, für unsere Zeit einem Update zu unterziehen. Dabei betont Berber, dass er die Moderne selbst dabei gar nicht ausklammert, sie einfach als eine weitere mögliche Zeitschicht begreift.
Ironie und Widersprüchlichkeit als Kernthemen der Postmoderne interessieren dagegen Max Zitzelsberger offenkundig aktuell sehr. „Weil ich das Gefühl habe, in einer Zeit zu leben, in der die geschilderten Widersprüche nur noch mit Ironie zu begreifen sind.“ Auch wenn Zitzelsberger sagt, er übe sich derweil in einer für ihn neuen Art von „Pragmatismus“, verdeutlicht nicht zuletzt die Art, wie der Münchner Modelle baut, seine Idee von Architektur. So zeigt das Modell des Bauhofs in Berngau (Bilder siehe oben) Mauerreste eines alten Stadels, mit denen in erzählerischer und schwärmerischer Art umgegangen wird, obschon sie recht pragmatisch ergänzt werden. Zitzelsberger treibt „eine hohe entwerferische Dichte“ um: „Ich will immer lieber zu viel machen, als zu wenig.“ Ein befreundeter Psychologe habe einmal gemeint, er wolle mit seiner Architektur immer noch irgendwem etwas beweisen. „Vielleicht ist es das, vielleicht die Freude an einer Anti-Haltung gegen allzu funktionalistische Architektur. Ich weiß es noch nicht genau“, sagt er lachend.
Zitzelsberger und Berber befinden sich noch am Beginn ihrer Entwicklung, Schröder hat einen bereits weiten und intensiven Weg hinter sich, der immer noch nicht abgeschlossen ist. Die drei verbindet dennoch mit anderen die Idee von einer Suche nach Architektur, die sprachfähig ist. Sprachfähig in dem Sinne, als sie uns etwas mitteilt: über die Art und Weise, wie sie genutzt wird, über sich selbst, über die Zeit, in der sie entsteht, und damit über uns selbst. Einer Architektur, die nicht länger in jenem Schema steckt, in dem sie sich Ernst Bloch zufolge bereits vor fast 50 Jahren festgerannt hat.
Ein ausführliches Interview mit Uwe Schröder über seinen Weg von Abstraktion und Autonomie hin zu einer Beschäftigung mit dem Räumlichen der Architektur und der Suche nach Poesie lesen Sie hier >>>
(1) Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt 1973, S. 860
Leserbrief von Mladen Milinovic, 27. April 2021
Ich teile die Meinung, dass Schönheit, Poesie, Proportionen, Formalästhetik … essenzielle Bestandteile einer lebenswerten Umwelt sind, die leider unter den Zwängen des Hyperliberalismus in den letzten Jahrzehnten nochmal schwieriger umzusetzen sind.
Leider scheitern die in diesem Artikel beschriebenen Architekturen oftmals an ihrer individuellen subjektiven Wahrnehmung. Architekturen, begründet aus einem Kanon von historischen Formen, müssen in Zeiten des Wandels und des Umbruches in eine ökologische, ökonomische und soziale Umwelt sicherlich auch hinterfragt werden.
Vielmehr verkennen die stark historischen Referenzen den selbsterwähnten Grundsatz, indem Formen gewählt werden, die eine andere Gesellschaft symbolisieren. Kann man Form und die damit gesuchte historische Verbundenheit von der Gesellschaft trennen? Wollen wir Referenzen aus einer Gesellschaft nehmen, in dem klassische Familienbilder herrschen, in dem die Rolle der Frau benachteiligt wird? Hier muss ich Max Otto Zitzelsberger widersprechen: Nicht umsonst sprechen sich die Konservativrechten beispielsweise für den Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt aus. Die Grünen haben sicherlich ein anderes Verständnis von Erhalt und Schönung unserer Umwelt, als die Verfechter der referenziellen Architektur. Wir brauchen eine zeitgemäße Diskussion, wie wir Stadt, Freiraum und Natur vereinen können und jene zu einer neuen Poesie und Ästhetik führen können. Wie produzieren Gebäude ihre eigene Energie, wie langlebig sind die Gebäude oder wie fördern wir Biodiversität in unseren städtischen Freiräumen und wie ästhetisieren wir diese neuen Anforderungen?
Die referenzielle Architektur greift eben nicht die vorhandene Sozialstruktur des Ortes auf, sondern sieht einen gewissen Typ des städtischen Bewohners und der städtischen Bewohnerinnen vor. Seit der Moderne hat sich unsere Gesellschaft aber – vor allem in den Ballungsräumen – stark geändert. Das wissen wir. Sie ist differenzierter und multikultureller geworden, die eben nicht auf den vorgesehen Typ Bürger:in passt. Neoliberale Mechanismen in der städtischen Raumproduktion führen zudem zu einer drastischen Verschiebung jener Sozialstruktur, die ebenfalls, gleichermaßen wie die Poesie, zur Lebensqualität unserer gebauten Umwelt führt.
Architekturen, die sich auf historischen Formen berufen, sind je nach Ort und Sozialstruktur mal mehr, mal weniger angebracht. In einem kleinteiligem Dorf beispielsweise, wo die Bewohner:Innen sehr stark örtlich verwurzelt sind, ist es sicherlich angebrachter, als in einer deutschen Großstadt, wozu Bonn und Mönchengladbach zählen – ganz getreu dem Genius Loci.
Formalästhetik ist gut, müssen aber diese historische Zwänge überhaupt sein? Ich denke nicht und ergänze darüber hinaus, dass sie in Zeiten des Umbruches, in dem wir uns zur Zeit befinden, eher schaden als zu einer Poesie der gebauten Umwelt führen.
Fazit: Im berechtigten Diskurs um Poesie und Ästhetik des Raumes wird der historische Bezug zu Formen meiner Meinung nach zu dogmatisch von den im Artikel erwähnten Personen betrachtet. Weder wird dieser hinterfragt, noch wird eine Alternative formuliert, die tatsächlich in Zeiten eines Umbruches Platz finden.